„Wir freuen uns sehr, dass wir wieder ein Programm auf die Beine stellen konnten, das für so viele Studierende und Nachwuchsforscher attraktiv ist“, sagt Prof. Gerhard Gompper, Direktor am Institute of Complex Systems und am Institute for Advanced Simulation in Jülich und wissenschaftlicher Leiter der 49. Ferienschule. „Ziel des diesjährigen Lehrplans ist es zu vermitteln, wie es die Physik in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Biologie und Chemie ermöglichen kann, die unglaublich komplexen Zusammenhänge des Lebens besser zu verstehen und wichtige Forschungsfragen zu klären“, berichtet der Physiker. „Denn die Gesetze der Physik gelten in gleicher Weise für belebte und unbelebte Materie.“ Eine besondere Herausforderung ist dabei das Verständnis aktiver Prozesse, die für das Leben von essentieller Bedeutung sind.
Im Mittelpunkt der 49. IFF-Ferienschule stehen die verschiedenen „Organisationsstufen“ des Lebens: von den kleinsten biologischen Bausteinen, etwa Proteinen oder DNA, bis zu komplexen Lebewesen wie dem Menschen. Rund 50 Vortragende aus deutschen und europäischen Forschungsinstitutionen stellen biologische, chemische und physikalische Grundlagen vor und diskutieren aktuelle Forschungsthemen, zum Beispiel die Entstehung der Alzheimer-Erkrankung. Auf allen Größenordnungen kann die Physik beitragen, Zusammenhänge aufzuklären und Lösungen für Probleme zu finden. Den wichtigsten physikalischen Methoden widmet sich deshalb ein eigener Vorlesungsblock. Campustouren ergänzen die Vorlesungen und ermöglichen den Nachwuchsforschern, auch experimentelle Einrichtungen und Labore verwandter Fachrichtungen kennenzulernen.
Die IFF-Ferienschule fand erstmals 1970 statt und wird seitdem mit jährlich wechselndem physikalischem Themenschwerpunkt von mehreren Jülicher Instituten ausgerichtet. Ihr Name geht zurück auf das Institut für Festkörperforschung (IFF), das die Schule ins Leben rief und 41 Mal ausrichtete.