Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten brauchen einige Klassenräume im Gymnasium Haus Overbach in Barmen neue Kreuze. Daher hat die Fachschaft Religion Schüler und Lehrer eingeladen, aus ihren Sommerferien Holz aus allen Ecken und Enden der Welt mitzubringen.
Der Aufruf war ein voller Erfolg: Beim Eröffnungsgottesdienst zum neuen Schuljahr wurden die Hölzern von der Schulgemeinde in Kisten zusammengetragen. Aus ganz unterschiedlichen Regionen reisten sie nach Barmen: Aus den Alpen und von der Ostsee, aus Frankreich, Dänemark oder auch aus den heimischen Gärten. Völlig unbehauene Stämmchen, wie sie als Treibgut oder Bruchstücke gesammelt worden waren, in den unterschiedlichsten Farben, Maserungen und Arten waren zusammengekommen. Jetzt stand der nächste Schritt an. Wie wird aus den Stämmen ein Kreuz? Sie werden nicht einfach übereinandergelegt und ein Nagel hindurchgetrieben. Es soll schon nach etwas aussehen.
Eine „Degelation“ eines Religionskurses war mit ihrem Lehrer Marco Maria Emunds darum beim Ortstermin in der Jülicher Schreinerei Tagliateste, wo aus den „Rohlingen“ die fertigen Kreuze entstehen werden. An einem Probestück demonstrierten die Handwerker das Verfahren. Erstaunlich war, wie viel „Verschnitt“ dabei anfällt. Zunächst müssen die Stücke in Form gebracht werden, sie werden in zwei gleichlange Stücke geschnitten, in mehreren Arbeitsgängen gehobelt und anschließend geschliffen. In einem finalen Akt entsteht das, was der Fachmann ein „flächenbündiges Bild“ nennt. Dazu müssen in beiden Hölzern Vertiefungen gefräst werden, damit sie sich ineinander fügen. Allerletzter Arbeitsschritt ist das Loch für die Aufhängung.
Wenn in Kürze die 20 Kreuze gefertigt sind, sollen sie zunächst eingesegnet werden. Lehrer Emunds würde sich sehr wünschen, wenn Bischof Helmut Dieser, den er mit den Firmlingen besuchen wird, selbst die Einsegnung vornehmen würde. In einem feierlichen Akt sollen die neuen Kreuze schließlich gemeinschaftliche aufgehängt werden.