Der Leiterin der Evangelischen Erwachsenenbildung, Elke Bennetreu, war es wichtig, dass dieser Geburtstag eine entsprechende Würdigung erhält. Sie begrüßt es sehr, mit dem Kölner Michael Schikowski einen Liebhaber und Kenner Dostojewskis gefunden zu haben. Schikowski beschreibt, „dass Dostojewski seine schriftstellerische Laufbahn als Anhänger der westlichen Literatur und ihrer Emanzipationsbestrebungen begann. Mit „Arme Leute“ schrieb er den ersten bedeutenden sozialen Roman Russlands. Doch nach seiner Verhaftung und in der Verbannung wandelt er sich. Die Ideen Europas werden ihm zum Gegenbild. Vor allem das Europa des beschleunigten Kapitalismus und des wachsenden Unglaubens. In seinen Romanen, vor allem „Der Idiot“, „Die Dämonen“ und „Die Brüder Karamasow“ entwickelt er die Idee einer historischen Aufgabe Russlands. Hier entsteht die Idee der russischen Seele. Dostojewski gestaltet die Welt der Menschen als durch religiöse Mächte und philosophische Motive bestimmt. Dass er dies als Psychologe unternimmt und in der Form des Romans gestaltet, im Medium der großen europäischen Kunstform, macht ihn zum modernsten Schriftsteller, den wir im Augenblick haben.“
Im ersten Vortrag, der in einer präsenten Veranstaltung am Montag, 25. Oktober, um 17 Uhr in der Jülicher Christuskirche, Düsseldorfer Straße 30 in Jülich stattfindet, wird Dostojewskis Werdegang als Schriftsteller, mit den entscheidenden Ereignissen und Wendungen seines Lebens, vorgestellt. Hier greifen Ausschnitte aus „Arme Leute“, „Der Spieler“ und die grandiosen „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“. Hinzugezogen werden auch die Erinnerungen seiner zweiten Frau, Anna Dostojewskaja, die in einer Neuübersetzung in diesem Jahr erscheinen.
Im Mittelpunkt des zweiten Vortrags, am Montag, 8. November, um 17 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Düsseldorfer Straße 30 in Jülich, stehen die großen Romane; Vor allem „Der Idiot“ und „Die Brüder Karamasow“. In den „Dämonen“ ist Dostojewski der gegenwärtigste Klassiker, den wir im Augenblick haben: eine Welt der Kulturkämpfe, der Konflikte und Verschwörungstheorien.
Die Veranstaltungsreihe geht mit einer Gebühr in Höhe von 12,- Euro einher und ist als Hybridveranstaltung geplant. Das heißt, dass Interessierte sich auch digital zuschalten können. Für beide Formen sind Anmeldungen zu richten an die Evangelische Erwachsenenbildung unter der Telefonnummer 02461 9966 0 beziehungsweise per Mail an [email protected]. Digitale Teilnehmende erhalten dann rechtzeitig den Link, analoge Teilnehmende halten sich bitte an die 3-G-Bestimmungen.