„Nichts ist so beständig wie der Wandel“, sagt Prof. Bernd Pietschmann, Rektor der FH Aachen, beim Festakt im Rahmen des Jülicher Innovationstages. Was in den Sechzigern als Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen begann, hat sich zu einem anwendungsorientieren, international ausgerichteten Forschungsstandort mit drei Fachbereichen und vielen Instituten entfaltet. Und das hat man vor allem der stetigen Entwicklung zu verdanken, auf die der Rektor der FH mit Stolz blickt: „Innovationen gibt es nur, wenn wir in Bewegung bleiben“, so Pietschmann. „Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bleiben in Bewegung, um nachhaltige Lösungen zu erarbeiten.“ Der hiesige Strukturwandel solle so gewinnbringend begleitet werden. Dabei komme dem Campus eine große Bedeutung zu: „Jülich ist nicht der zweite Standort der FH, sondern gemeinsam mit dem Standort Aachen ist Jülich die FH Aachen.“ Die Hochschule nutze die Chance, den Standort Jülich im Rahmen ihres Jubiläums als wesentlichen Teil der Hochschule zu präsentieren und auch Landrat Wolfgang Spelthahn betonte die Wichtigkeit des Jülicher Standortes mit dem Vorschlag, der Fachhochschule künftig den Namenszusatz „Fachhochschule Aachen Jülich“zu geben.
Der Jülicher Campussprecher Prof. Volker Sander sprach über den Neubau des Campus auf der Merscher Höhe, der 2020 sein zehn-jähriges Jubiläum feiert. Seit der Eröffnung vor zehn Jahren sei die Zahl der Studierenden von 2800 auf 3800 gestiegen. In seinem Kurzvortrag stellt er auch die Entwicklungsschritte des Campus vor: die Erweiterung der Mensa, der Bau eines neuen Hörsaalgebäudes und das baldige Entstehen eines Sportcampus am Standort Jülich bis Ende 2024. Das stetig weiterentwickelte Angebot lässt die Fachhochschule auch international immer attraktiver werden. So kann die Zukunftsprognose des FH-Standort Jülich als „bunte Hochschule“ lauten. Bunt könne, wenn es nach Prof. Gisela Engeln-Müllges, kommissarische Vorsitzende des Hochschulrates und Ehrensenatorin, geht, auch das Lehrangebot der Hochschule werden. Sie betonte die Technikorientierung der FH und schlug vor, ebenso andere Themenbereiche einfließen zu lassen. Eine Aufweichung in Richtung einer Bioökonomie würde den Transformationsprozess nicht nur am Standort Jülich, sondern auch intern vorantreiben.
Auch stand der Bau des Brainergy-Parks im Vordergrund des Gesprächs. Die Teilnehmenden waren sich sicher, dass man zukünftig die Forschung der FH mit den Arbeitsplätzen der in dem Park vertretenden Unternehmen mischen könnte. Dabei kristalisierte sich der Strukturwandel als größte Herausforderung für die Region heraus. „Die FH kann einen Beitrag dazu leisten, dass der Strukturwandel gelingt“, erklärt der Dürener Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel und fährt fort: „Wissen muss in Dienstleistungen und Produkte transferiert werden. Inhalte müssen Impulse für die Zukunft einbringen.“ Der Tag hat eine Sache deutlich gemacht: Die Zukunft der FH Aachen und dem Campus Jülich darf nicht einzeln betrachtet werden. Es gehe um die Gesamtheit der Entwicklungen, die in Jülich stattfinden werden.
Als Überraschungsgast unterhielt „Prof. Friedrich Moninger“, ein Schauspieler der Hamburger „Scharlatane“ namens Bernd Hellsteller, mit einer komödiantischen Einlage über den Wandel der Kommunikation durch das Internet das Publikum. Abgerundet wird der Festakt durch die musikalische Begleitung vom Jazz-Quintett „Mintett“ der FH Aachen unter der Leitung von Boris Bansbach.
Fotos: Volker Goebels