Sehr geehrte Damen und Herren,
nach dem gelungenen Auftakt im vergangenen Jahr arbeiten wir nun gemeinsam daran eine neue Tradition zu schaffen. Ich begrüße Sie also herzlich, hier im großen Sitzungssaal des Rathauses zum zweiten Neujahrsempfang von Stadtmarketing Jülich e.V. in Kooperation mit der Stadt Jülich.
Im Mittelpunkt des heutigen Abends steht unsere schöne Stadt! Allen „Unken-Rufen“ zum trotz werde ich nicht müde, es immer wieder zu betonen, in welcher tollen Stadt wir wohnen, und wie viel wir zu bieten haben im Verhältnis zu Kommunen vergleichbarer Größe.
Ich bin der Überzeugung, dass vieles einfach zu wenig bekannt ist. Das ist immer eine Frage der Kommunikation und der Frage: Wie machen wir uns bekannter?
Wir müssen an dieses Thema viel selbstbewusster herangehen und mit einem ganz anderen Selbstverständnis. Wir müssen auch ,leben‘, dass wir in Jülich in einer besonderen Stadt leben, mit besonderen Menschen. Nur wenn wir das schaffen, kommt das auch draußen so an.
Leute, die über uns berichten, werden es merken. Dann wird die Berichtersstattung über Jülich vielleicht auch positiver als ich das zum Beispiel in der Vergangenheit bemerkt habe.
Wer aufmerksam den Jahresrückblick in der Tageszeitung gelesen hat, hat gemerkt, immer dann, wenn es um Jülich ging, war so ein ganz leichter negativer „Touch“ dabei.
Ich möchte Ihnen zwei Beispiele nennen. Der Rat hat über den Haushalt entschieden und natürlich müssen wir auch über Hebesätze entscheiden. Im diesem Zuge gab es einen Bürgerantrag auf Senkung der Hebesätze. Dieser Bürgerantrag ist vom Rat aus guten Gründen abgelehnt worden, und der Rat und ich als Bürgermeister haben dem Antragsteller sehr deutlich mit vielen Worten erklärt, warum eine Senkung nicht möglich ist. Weil wir möglicherweise kein Selbstverständnis haben und nicht selbstbewusst genug mit diesen Themen umgehen, wird dann berichtet: „In Jülich bleiben die Hebesätze so hoch wie sie sind“. Die Wahrheit ist, dass die Hebesätze im Kreisbereich ungefähr in der Mitte lagen. Wenn wir es also schaffen, gemeinsam, dieses Selbstverständnis nach außen zu dokumentieren, dann werden diejenigen, die über uns berichten, auch positiver über uns berichten.
Ein zweites Beispiel, von dem ich gelesen habe, war der Umgang mit unseren Friedhofsgebühren. Der Kreis Düren hat bei der Haushaltsgenehmigung viele Jahre darauf aufmerksam gemacht, dass die Friedhofsgebühren in Jülich dringend angepasst werden müssen. Ansonsten wäre eine Haushaltsgenehmigung nicht mehr möglich gewesen. Da hat der Kreis recht gehabt. Und wir haben die Friedhofsgebühren angepasst – sie müssen kostendeckend kalkuliert werden und sind darum kräftig angepasst worden. In der Zeitung stand: „In Sachen Friedhofsgebühren schießt die Stadt Jülich den Vogel ab.“ Wir haben aber nicht den Vogel abgeschossen. Wir liegen genau in der Mitte im Kreisvergleich. Wir haben etwas getan, was wir sowieso tun mussten und worauf der Landrat auch sehr energisch hingewiesen hat.
Nochmal: Gehen wir gemeinsam hin und entwickeln dieses Selbstverständnis!: Ich bin fest davon überzeugt, dass dann diejenigen, die über uns berichten, dieses positiv zu tun werden.
So sehe ich die heutige Veranstaltung und insbesondere die Verleihung des Stadtmarketing-Preises als gute Gelegenheit über die positiven Seiten unserer Stadt zu berichten. Mit den diesjährigen Preisträgern werden bemerkenswerte Aktivitäten und die dahinter stehenden Personen gewürdigt und damit auch bekannter gemacht.
Daher ist es mir eine große Ehre, Frau und Herrn Loven, Herrn Aretz und Herrn Cremer zu begrüßen.
Kommunikation ist ebenso wichtig zwischen verschiedenen Verwaltungsebenen. Ich freue mich daher, dass unser Landrat sich die Zeit genommen hat und nach Jülich gekommen ist.
An dieser Stelle muss man auch mal Danke sagen. Die Vision, die Landrat Spelthahn vor einigen Jahren geäußert hat, in Jülich einen weiteren Standort des Kreises zu verwirklichen, die ist großartig. Und mein Dank gilt Ihnen, weil sie jetzt auch tatsächlich umgesetzt wird. Ich weiß, das ist nicht bei jedem in Düren so gut angekommen, dass Jülich auch wieder so etwas wie eine Kreisstadt wird.
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