Martin Schulz, der stellvertretende Bürgermeister, beriet zusammen mit Dezernentin Doris Vogel, Krisenstab, Steueramt und Hotline und mit Hilfe einer Jury, wie die Spendengelder sinnvoll und gerecht auf die Antragsteller aufgeteilt werden.
Insgesamt sind in den vergangenen Wochen fast 130.000 Euro an Spendengeldern auf das Konto der Stadt Jülich eingegangen. Unter dem Stichwort „Hochwasserhilfe“ sind rund 300 Einzahlungen vorgenommen worden. Darunter ein anonym bleiben wollender Einzelspender, der 50.000 Euro spendete. Das Unternehmen Eppendorf spendete zudem 25.000 Euro. Auch lokale Unternehmen halfen fleißig mit. „Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit zu helfen, wenn ich es kann“, so Ingo Geuenich, der als Geschäftsmann und Bürger von Jülich 750 Euro überwies. Die Werbegemeinschaft Jülich stellte in ihren Mitgliedsgeschäften Sammeldosen auf wie auch Bücherei, der Kulturbahnhof und der REWE-Markt im besonders betroffenen Heckfeld. „Bei uns kommen nicht nur Menschen einkaufen, die betroffen sind, sondern auch ganz viele, die die Katastrophe dicht vor Augen hatten und in ihrer Dankbarkeit über das Glück, verschont geblieben zu sein, gerne spenden”, berichtet Marktleiter Franz-Josef Strick von seinen Erfahrungen.
Parallel gingen von caritativen Vereinigungen weitere Hilfsangebote, welche sich auf projektbezogene Hilfe ausgerichtet haben, ein. Deren Hilfe soll nun an die betroffenen Vereine vermittelt werden, die bei der Spendenausschüttung an die Bürgerschaft nicht bedacht werden konnten. Auch die Crowdfounding Plattform der Stadtwerke Jülich ermöglicht mit Hilfe von überregionalen Verbänden Angebote, die den Bürgern zur Verfügung stehen.
Nach der Sichtung aller 55 eingegangenen Anträge wurden diese in unterschiedliche Schadenklassen eingeteilt und dabei die Relation der Spendensumme am Gesamtschaden ebenso beachtet wie die persönlichen Verhältnisse der Betroffenen. „Alle Anträge haben ihre Berechtigung und wurden bei der Verteilung berücksichtigt, so dass keiner ohne Hilfe bleibt. Hinter jedem der Anträge steckt ein bedauerliches Einzelschicksal. Die Not der vielen Menschen hat uns berührt und wir haben uns bemüht, möglichst verantwortungsvoll im Sinne der Spender zu verteilen“, so Dezernentin Doris Vogel.
In dieser Woche sollen die Spendengelder an die Betroffenen überwiesen werden. Die Sammeldosen stehen an einigen Stellen immer noch und auch auf das Konto der Stadt können weiterhin Spenden eingezahlt werden.