Wenige Tage nach der Hochwasser-Katastrophe beruhigt sich die Lage im Kreis Düren. „Besorgt blicken wir jedoch auf unsere betroffenen Städte und Kommunen sowie Nachbarkreise und möchten einen Überblick der Hilfsangebote, Kontakte und Spendenaktionen verschaffen“, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. Der Kreis Düren unterstützt die umliegenden Kreise und Städte daher mit Katastrophenschutz-Einheiten, der Feuerwehr, dem THW, dem Rettungsdienst und Hilfsorganisationen.
So waren und sind zwei Einsatzeinheiten des Deutschen Roten Kreuzes sowie drei Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug im Rhein-Erft-Kreis, der Malteser Hilfsdienst Düren war und ist in Stolberg und Nord-Düren auf der Wache tätig, der Malteser Hilfsdienst Jülich in Heinsberg, das Deutsche Rote Kreuz Jülich ist zur Versorgung der Feuerwehren in Jülich, Linnich und Titz im Einsatz sowie zur Versorgung und Unterbringung von THW-Einheiten an und in deren Wache in Jülich. Die Johanniter Unfallhilfe versorgt zudem Feuerwehren innerhalb des Kreises Düren.
Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren haben zudem in Eschweiler, im Rhein-Erft-Kreis, Zülpich und Euskirchen unterstützt, die THW-Ortsverbände in Jülich und der Städteregion Aachen. „Wir möchten uns bei allen Helfern und Einsatzkräften für ihre Unterstützung bedanken“, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn.
Und die Unterstützung ist groß. Denn neben den Hilfstätigkeiten der Einsatzkräfte haben sich über das Wochenende viele ehrenamtliche Helfer auf den Weg in die betroffenen Gebiete gemacht. Fußballmannschaften haben ihre Sonntagsspiele abgesagt, um vor Ort zu helfen, viele weitere Freiwillige sind mit Traktoren, LKW und anderen Fahrzeugen und Geräten in die Schadensgebiete gefahren. Wieder andere haben Unterkünfte für Menschen und Tiere bereitgestellt und Lebensmittel, Sachspenden sowie finanzielle Unterstützung organisiert. „Wir halten zusammen und sind für die Menschen im Kreis Düren und darüber hinaus da. Das ist ein Lichtblick in all der Not“, sagt Landrat Spelthahn.
Wichtige Infos zur Rurtalsperre
Die durch die Extremniederschläge der vergangenen Woche hervorgerufenen Überläufe an der Urft- und Rurtalsperre hatten sich aufgrund der sinkenden Zulaufwassermengen bereits am Samstag (17.7.) stark abgeschwächt. Die Rurtalsperre läuft seit Samstagnachmittag nicht mehr über. Am Samstag wurde das Stauziel erreicht, damit stoppt die Notentlastung. Heute Morgen lag der Wert bei 280,86 Meter über NN, er ist also binnen 48 Stunden schon über 1,50 Meter gefallen.
Wichtiger Hinweis: Der Wasserverband Eifel-Rur weist darauf hin, dass trotz der zurückgehenden Wassermengen auch in nächster Zeit die Wasserstände in allen Gewässern hoch bleiben werden, da aus den Einzugsgebieten immer noch Wasser in die Flüsse und Bäche nachläuft. Weiterhin ist eine hohe Abgabe aus der Rurtalsperre notwendig, um deren Pegel zu senken. Vor dem Betreten oder Befahren der Wasserflächen wird dringend gewarnt, da unter der Wasseroberfläche unerkannte Gefahren drohen können, und die Strömung vielerorts noch beträchtlich ist.
Wohnhilfe:
Um den Menschen, die ihre Wohnungen und Häuser derzeit nicht betreten können, zu helfen, hat der Kreis Düren die E-Mail-Adresse [email protected] eingerichtet. Menschen, die Ferienwohnungen/-häuser für Betroffene zur Verfügung stellen können, können sich dort melden. Die Angebote werden dann umgehend an die Krisenstäbe der betroffenen Kreise weitergeleitet, um den Menschen vor Ort schnell Hilfe zukommen zu lassen.
Informationen aus den Kommunen:
Inden:
Wer Hilfe sucht oder bietet: Hotline 02465 7528927 (oder 02465 390) sowie per E-Mail: [email protected]
Jülich:
Wer Hilfe sucht: 02461 63605 sowie [email protected]
Wer Hilfe bietet: Bitte ausschließlich über [email protected]
Spendenkonto: Stadt Jülich: Sparkasse Düren, IBAN: DE44 3955 0110 0000 0254 11, BIC: SDUEDE33XXX. Bitte das Stichwort „Spende Hochwasser“ und für eine Spendenquittung zusätzlich die Adresse angeben.
Kreuzau:
Alle, die keine Duschgelegenheiten haben: Der Fußballclub Columbia Drove 03 stellt Duschen im Jugendheim zur Verfügung.
Spenden: Annahme von Sachspenden in der Thum-Arena
Für die Betroffenen in Euskirchen und Erftstadt-Blessem sammelt die KG Löstije Dötzje Thum e.V Montag, 19.07.2021, um 18 Uhr in der Thum Arena Sachspenden, Lebensmittel und Tiernahrung
Aktualisierung der Anlaufstellen unter: www.kreuzau.de
Nideggen:
Nideggens Bürgermeister Marco Schmunkamp bittet alle Hilfebedürftigen und Helfer, sich über die zentrale Emailadresse [email protected] oder die Telefonnummer 02427 80998 mit der Stadt in Verbindung zu setzen. „Sie können sich mit allem, was Ihnen auf dem Herzen liegt, bei uns melden. Egal, ob es um kaputte Straßen, Sondermüll, Kinderbetreuung, Hilfsangebote oder Spenden geht“, so Schmunkamp. Von dort aus wird alles weitere koordiniert. „Es ist wichtig, dass die Fäden an einer Stelle zusammenlaufen.“
Düren:
Alle Infos auf: www.dueren.de/Hochwasserlage
Heimbach:
Wer Hilfe sucht: 02446-8080
Weitere Hilfen:
Wer sich derzeit nicht um sein Tier kümmern kann, kann Hilfsangebote des Tierheims in Düren und des Wildparks in Schmidt in Anspruch nehmen. Im Tierheim Düren können Kleintiere, Vögel und Katzen untergebracht werden. Hunde und Reptilien derzeit leider nicht. Es kann aber auch mit Käfigen oder ähnlichem ausgeholfen werden. Kontakt Tierheim Düren: 02421 9985519 oder [email protected].
Der Wildpark Schmidt bietet Notunterkünfte für Pferde, Ziegen, Schafe, Kaninchen, Hühner etc. Kontakt Wildpark Schmidt: 02474/215 oder [email protected].
Das Lumen Kino hat gemeinsam mit der Kinobetreiberfamilie Stürtz der Cineplex Kinos in Aachen und Alsdorf und dem Apollo Kino in Aachen eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Die Aktion „Kino hilft“ findet am Sonntag, 25. Juli, statt. Dann werden die Kinos in zusätzlichen Sondervorstellungen den Film „Catweazle“ mit Otto Waalkes zeigen. Die Tickets sind online und an den Kinokassen für 5 Euro erhältlich.
Den Erlös spenden die Kinos an das Crowdfunding Projekt der Stadtwerke Düren, die den gesammelten Betrag an lokal tätige Hilfsorganisationen verteilen werden.
Die Stadtwerke Düren haben sich entschieden, über die digitale Spendenplattform „Düren-Crowd“ ein Spendenprojekt zu starten, das die betroffenen Menschen in unserer Region unterstützen soll. Lokale Hilfsorganisationen bekommen nach Projektende die gesammelten Spendengelder und verteilen diese an die Geschädigten und gemeinnützige Einrichtungen.
https://www.dueren-crowd.de/hochwasserhilfe-dueren
Anlaufstellen für Spenden und Hilfsangebote für betroffene Gebiete außerhalb des Kreises Düren:
Städteregion Aachen:
Bürgertelefon Eschweiler: 02403/8889100
Bürgertelefon Stolberg: 02402/12751183
Koordination freiwillige Helfer: 02405/6039338
Deutsches Rotes Kreuz (Städteregion):
Hilfsangebote und Hilfeanfragen (auch von Privatpersonen, am besten per Mail) werden möglichst schnellzusammengebracht: [email protected] oder telefonisch 02405/6039338 bzw. 02405/6039337.
DRK-Spendenkonto:
IBAN: DE48 3905 0000 1073 7958 31
BIC: AACSDE33XXX
Kreis Heinsberg
Offizielles Spendenkonto: DE71312512200000031500 (Stichwort „Fluthilfe“)
Kreis Euskirchen: 02251 15 910
Offizielles Spendenkonto: IBAN: DE20 3825 0110 0001 0000 17 (Stichwort „Spende Hochwasser“)
Rhein-Sieg-Kreis: 02241 13 62 52
Hilfsangebote können hier abgegeben werden: rhein-sieg-kreis.de/flut202
Offizielle Spendenkonten: DE54 3705 0299 0001 0694 48 oder DE78 3706 9520 1109 6900 11 (Stichwort „Flut 2021“)
Rhein-Erft-Kreis: 02271 83 22 222
Offizielles Spendenkonto: DE72 3705 0299 0142 0012 00 (Stichwort „Hochwasserhilfe“)
Stadt Erftstadt: Die Stadt Erftstadt bittet anstelle von Sachspenden um Gelspenden:
DE20 3705 0299 0190 2794 24 (Stichwort „Hochwasser“)
Für Informationen zur aktuellen Lage im Zugverkehr hat die Deutsche Bahn eine kostenlose Sonder-Hotline eingerichtet: 08000/996633.
Bitte beachten Sie für weitere Aktualisierungen den Liveblog des Kreises Düren auf: bit.ly/LiveblogKreisDüren