Bernd Schwarzer gilt als einer der bestbezahlten Künstler der Gegenwart. Er verkörpert darüber hinaus das, was man gemeinhin einen Tausendsassa nennt. Bernd Schwarzer malt raumfüllend und er ist es als Mensch mit großer Präsenz. Schon sein Äußeres glänzt durch Extravanganz: Rote Schuhe und der blaue Anzug mit Farbspritzern als malerisches Accessoire geben dem Gegenüber das Gefühl: Der Maler kommt direkt aus dem Atelier in die Galerie an der Zitadelle in Jülich.
Erst mit einiger Verzögerung konnte das Künstlergespräch starten, zu dem Ehepaar Loven eingeladen hatte, da der Fotograf von Bernd Schwarzer sich verspätete. Vorher wollte der Künstler auf keinen Fall beginnen, weil die Eröffnung filmisch von dem Fotografen festgehalten werden sollte. So machen Stars das. Und ein solcher am Künstlerhimmel ist der Schüler von Gerhard Hoehme und Joseph Beuys. Letzteren hat Bernd Schwarzer in „Europafarben“ Öl auf Leinwand gebannt. Zunächst als unverkäufliche Leihgabe tituliert ließ sich der Künstler offenbar von der guten Jülicher Atmosphäre begeistern und bot „nur an diesem Abend“ das Werk zum Sonderpreis zum Verkauf an. So widersprüchlich, launig und unterhaltsam gestaltete sich das Künstlergespräch als Ganzes.
Eingeführt ins Werk hatte Prof. Dieter Ronte, der ehemalige Direktor des Kunstmuseums Bonn. Geprägt, so der Fachmann hätten den Künstler Jahrgang 1954 seine Geburtsstadt Weimar und die Flucht in die Bundesrepublik. Nach frühen Arbeiten, die noch an klassische Vorbilder erinnern, liegen die Themenschwerpunkte heute bei der Auseinandersetzung mit Deutschland – hier dominieren die Farben schwarz und rot – und Europa – gekennzeichnet durch die gelb-blaue Farbigkeit.
Unter dem Titel „Kunsteuropakosmos“ zeigt Bernd Schwarzer noch bis 31. Juli seine Werke.
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