Ziel der sogenannten Roadmap ist, in den kommenden acht Jahren eine CO2-Einsparung von mindestens 20 Prozent durch Investitionen in Energieversorgungsinfrastruktur, Anlagentechnik und Gebäudehülle zu erzielen. Dieses Ziel bezieht sich auf das Ausgangsjahr 2019 und wird durch eine entsprechende CO2-Bilanzierung kontrolliert. Hierbei werden die Emissionsbelastungen der eingesetzten Energieträger berücksichtigt, eine gemeinsame Bilanzierungsmethodik soll entwickelt und angewendet werden.
Der Kanzler der FH Aachen, Volker Stempel, betonte bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung, die Hochschule wolle ihre Kompetenzen in den Zukunftsfeldern Energie, Mobilität und Life Sciences auch im täglichen Betrieb der Hochschule abbilden. Im Mai 2021 hat die FH eine Nachhaltigkeitskommission einberufen, diese soll das Thema Nachhaltigkeit als Querschnittsfunktion in der Hochschule verankern. Stempel sagte: „Als Teil dieser Nachhaltigkeitsstrategie sehen wir das Projekt Roadmap, welches einen großen Beitrag zum Thema CO2-Einsparung und Energieeffizienz beitragen soll. Der Gebäudebestand stellt neben dem Verkehrssektor eine der größten Herausforderungen bei der lokalen Emissionsreduktion dar.“
Bereits seit über 30 Jahren werden die Energieverbrauchsdaten der Hochschule erfasst und analysiert. Der nächste Schritt ist die Erweiterung zu einem detaillierten und umfangreichen Klimaschutzmanagement. Hierzu gehören neben klassischen Energiekennzahlen umweltrelevante Aspekte, etwa Abfallbilanz, CO2- Bilanz, Betriebsanweisungen und Mobilitätskonzepte. Im Zuge dessen wird ein Maßnahmenkatalog angefertigt. Bei den Neubauten wird heute schon auf eine möglichst hohe Energieeffizienz geachtet. Es wird grundsätzlich eine CO2-Bilanz erstellt, und es werden innovative, nicht-fossile und CO2-neutrale Energieversorgungstechnologien in das Energiekonzept eingebunden.
Auch Maßnahmen zur Klimawandelfolgenanpassung, insbesondere in Zusammenhang mit extremen Wetterereignissen, werden in der Planung berücksichtigt. Die Entwicklung des Campus an der Eupener Straße ist den Zukunftsthemen einer nachhaltigen Mobilität und den Zielen des Klimaschutzes verpflichtet. Im Rahmen der Planung des Campus wird ein Mobilitätskonzept erarbeitet, das 75 Prozent der Mobilitätsbedarfe innerhalb des Umweltverbundes (Bahn-, Bus-, Rad- und Fußverkehr) abbildet sowie einen besonderen Fokus auf Angebote der Smart und Shared Mobility legt.
Auch überregional ist die FH Aachen über ihre verschiedenen Standorte im Klimaschutz aktiv, zum Beispiel im Brainergy-Park in Jülich. Dort bietet sich die Möglichkeit, die Herausforderungen der Energiewende live und vor Ort unter Realbedingungen anzugehen und Konzepte zu entwickeln, die die Gesellschaft voranbringen. Dies geschieht in einem einzigartigen Forschungsumfeld und in enger interkommunaler Kooperation. Nicht nur die Forschung im Brainergy-Park ist zukunftsweisend, sondern auch die Gebäude selbst, welche autark versorgt werden sollen.
Mit Blick auf den Gebäudebestand verfolgt die FH Aachen folgende Ziele: eine Reduzierung der CO2-Emissionen um mindesten 20 Prozent in den folgenden 8 Jahren (Bezugsjahr 2019) und eine Sanierungsquote von mindestens 2 Prozent pro Jahr (bezogen auf Nettogrundfläche) bis 2030. Neben Sanierungsmaßnahmen plant die FH Aachen den Ausbau der Photovoltaik, die Optimierung von Beleuchtungstechnik und raumlufttechnischen Anlagen sowie die Planung, Erarbeitung und Umsetzung von Mobilitätskonzepten. Stempel bekräftigte: „Damit möchten wir gemeinsam mit der Stadt Aachen und der RWTH Aachen zu einem Leuchtturm in NRW in Bezug auf Energie und Nachhaltigkeit werden. Hierfür braucht es auch die Unterstützung vom Land. Denn ohne finanzielle und personelle Ressourcen ist diese zukunftsweisende Aufgabe nicht zu bewältigen.