Ort des Geschehens: Jülich im 16. Jahrhundert. Die Handlung ist keine bloße Fiktion. Nicht nur der Herzog und sein Leibarzt sind historisch verbriefte Personen, sondern auch die Protagonistin Grete Bogen. Sie war als Zeitgenössin der hohen Herren im 16. Jahrhundert eine naturkundige und kräuterweise Frau, die tatsächlich der Hexerei bezichtigt wurde.
Zur Ortsbesichtigung war das Filmteam eigens aus Weilburg und Aachen angereist, um mögliche Drehorte in Augenschein zu nehmen und ein Gefühl für die Stadt Jülich und ihre Geschichte zu bekommen. Ralph und Sabine Gorenflo drehen derzeit auch in Weilburg einen Historienfilm – „Austern für den Grafen“ – in dem der Jülicher René Blanche (siehe Ausgabe Juni, No114) als Schauspieler und Co-Regisseur engagiert ist. Die Chemie stimmte von Anfang an, berichtet Regisseur Ralph Gorenflo und auf die Frage, wie schnell Ideengeber Blanche ihn für einen weiteren Historienfilm in seiner Heimatstadt begeistern konnte, sagt Gorenflo spontan: „Innerhalb von 10 Sekunden! Als wir das erste Mal telefoniert haben, habe ich gedacht: Das wird was mit uns beiden.“ „Das ist ein Herzensprojekt. Ich habe innerlich das Gefühl, das Drehbuch ist schon geschrieben“, schwärmt René Blanche.
Das Ehepaar Gorenflo begeistert sich für das Mittelalter und daher rührt auch auch die Leidenschaft für Kostümfilme. „Viele Menschen sehnen sich zurück in eine andere Zeit“, ist ihre Überzeugung. Außerdem sei das Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Gegenwart interessant.
Dass die Schauspieler gut aussehen, dafür werden der Aachener Designer Jacques Sarya und die Maskenbildnerin Malu Wilz sorgen, die ebenfalls zur Besichtigungstour in die Herzogstadt kamen. Mobilitätsmanagerin und Gästeführerin Claudia Tonic-Cober und Dezernentin Doris Vogel von der Stadt Jülich begleiteten die Gruppe. Denn nicht nur bei den Filmemachern, auch bei der Stadtverwaltung ist René Blanche mit seiner Idee, Jülich eine Hauptrolle zu geben, auf offenen Ohren gestoßen. „Jülich ist nicht nur fit in Wirtschaft und Forschung, sondern auch in Kultur“, betont Doris Vogel und erinnert an die lange Tradition der Stadt als Drehort für Spiel-, Dokumentar-, und Fernsehfilme. „Bei ,Kommissar Zufall‘ in den 1990er Jahre hat ganz Jülich mitgemacht.“
Das wünscht sich Schauspielschulleiter René Blanche auch für „Die letzte Hexe“. Viele der Statistenrollen werden mit seinen Schauspieleleven besetzt, aber er wünscht sich, dass die Jülicher sich selbst auch für das Filmprojekt begeistern und gerne Rollen übernehmen. Bewerben können sich interessierte schon jetzt per Mail unter [email protected].
Doris Vogel ist zuversichtlich, dass das gelingt, und spinnt schon die Vision einer Filmpremiere in der „Kulturmuschel“.
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