Im Laufe des Dienstags erhielt die Polizei Kenntnis über drei Betrugsdelikte, die in Jülich und Inden-Altdorf verübt worden waren. Die Vorgehensweise der Täter war dabei immer gleich: sie riefen Senioren an, gaben sich als Bankmitarbeiter oder Kriminalpolizei aus und erklärten, vom Konto der Angerufenen seien widerrechtliche Abbuchungen in Höhe mehrerer tausend Euro vorgenommen worden. Um den entstandenen finanziellen Schaden zu beheben sei es erforderlich, sämtliche EC-Karten (samt PIN) an das Kreditinstitut zurückzugeben, um anschließend neue zu erhalten. Oder es wurde die Eröffnung eines sogenannten Sicherheitskontos angeboten, auf welches eine sofortige Einzahlung erforderlich sei.
In zwei Fällen erschien tatsächlich ein angeblicher Mitarbeiter der Banken bei den Angerufenen an der Haustür, wo ihm die überrumpelten Opfer die geforderten Karten aushändigten. In einem Fall überwies ein Senior einen vierstelligen Betrag auf das angeblich für ihn eingerichtete Sicherheitskonto. Alle Angerufenen oder die von ihnen informierten Angehörigen schöpften im Laufe des Tages Verdacht und wandten sich an die Polizei.
Den Beamten gelang es im Zuge der Ermittlungen, am Dienstagnachmittag einen Mann festzunehmen. Der 36 Jahre alte Osteuropäer hatte gegen 15:20 Uhr eine Wohnanschrift in Jülich aufgesucht und bereits die Bankkarten des dort wohnhaften Seniors in Empfang genommen, als die Kriminalpolizei ihn überwältigte. Auch dieses Opfer war zuvor angerufen und mit derselben Geschichte hinters Licht geführt worden.
Der Festgenommene, der im Laufe des Mittwochs einem Haftrichter vorgeführt werden wird, steht im Verdacht, in weitere Betrugsdelikte verwickelt zu sein. Die Ermittlungen, auch zu möglichen Mittätern, dauern an.