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Natalie Nekipelov

Als Herrin über Bienen schwärmt sie fürs Naturspektakel.

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Natalie Nekipelov. Foto: la mechky +
Natalie Nekipelov. Foto: la mechky +
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„Ich mag sie einfach“, lacht Natalie Nekipelov und zuckt lachend die Schultern. Sie sind ihre „Haustiere“ – nur wenige Schritte vom Wohnzimmerfenster entfernt stehen die Beuten. Hölzerne Kisten mit mehreren Etagen, in denen die Bienenschwärme hausen. Denn während andere Menschen Hunde, Katzen oder Meerschweinchen in Haus und Garten halten, sind es bei Natalie Nekipelov eben die Bienen. Und das, obwohl die Hobbyimkerin hochgradig allergisch auf das Gift der wehrhaften Stachelträgerinnen reagiert. Zunächst hat sich die Berufsschullehrerin in ihrer Freizeit zur Obstbaumwartin ausbilden lassen. Durch dieses Hobby lernte sie wiederum einen Imker kennen. „Der hat mich dann quasi in einen Kurs geschickt“, schmunzelt sie rückblickend. Der Rest ist Geschichte.

Eigentlich wollte sie erst einmal vorsichtig hineinschnuppern und sich gründlich informieren, doch schon in der ersten Stunde suchte Manfred Kochs, der Kursleiter und Vorsitzende des Imkervereins Immentreu e.V., jemanden, der oder die ein paar Völker eines Bekannten übernehmen würden. Kurzentschlossen meldete sie sich als Patin. „Danach hab ich mich schon erschrocken und mich gefragt: Was tust du da eigentlich?“ Natalie Nekipelov wundert sich noch heute über ihre anfängliche Naivität. Doch ein Rückzieher hätte irgendwie nicht zu ihr gepasst. Folgerichtig wagte sie den Sprung ins kalte Wasser und wurde mehr oder minder über Nacht zur Bienenhalterin. Glücklicherweise konnte und kann sie bis heute immer auf die Hilfe und Unterstützung von Manfred Kochs zählen, eine Tatsache, für die sie ausgesprochen dankbar ist, so Nekipelov. „Auf Manfred ist immer Verlass, er ist zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar!“

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Bereut hat sie das Wagnis Imkerei also überhaupt nicht, eher im Gegenteil: „Ich würde es immer wieder tun!“ Doch dann drohte eine schwere allergische Reaktion den Traum von den Bienenvölkern im eigenen Garten von heute auf morgen wieder platzen zu lassen. Nachdem sie im ersten Jahr hunderte Stiche kassiert hatte, entwickelte sich eine heftige Unverträglichkeit. Die behandelnde Ärztin riet dringend davon ab, mit dem Imkern weiterzumachen. Doch aufgeben ist ihre Sache nicht, also suchte Natalie Nekipelov nach Wegen und Möglichkeiten, die Tiere weiterhin behalten und umsorgen zu können: „Ich habe eine Lösung gesucht. Ich habe mich gefragt, wie ich es erreichen kann, dass meine Bienen nicht mehr stechen.“ Des Rätsels Lösung: Die bisher im Stetternicher Garten lebenden Carnica-Bienen (eine zwar fleißig Honig sammelnde, aber eher aggressivere Art) wurde gegen die friedliebenden Buckfast-Bienen ausgetauscht. Nun gibt es zwar weniger Honig, aber dafür auch keine Stiche mehr. Nekipelovs Rechnung ist sogar so gut aufgegangen, dass sie nach wie vor ohne die übliche Schutzkleidung an den Bienenvölkern arbeitet. Lediglich bei schlechterem Wetter – das die Bienen nun mal gar nicht mögen – legt sie die „Verkleidung“ an, bevor sie den Deckel abnimmt.

Am meisten Freude macht es der leidenschaftlichen Imkerin, wenn die Kinder aus der Nachbarschaft vor der Tür stehen und ungeduldig fragen, ob sie denn zu den Bienen dürfen. Gemeinsam mit den Nachbarskindern öffnet sie dann die Bienenstöcke, nimmt die Rähmchen mit den Waben heraus und beobachtet fasziniert das eifrige Gewimmel im Bienenvolk. Ein immer wieder besonderes Erlebnis ist es, wenn sich die Königin blicken lässt.

Und was sagen die Eltern der kleinen Bienenfans dazu, dass ihre Kinder den Tierchen so nahe kommen? Bei der Frage lächelt Natalie Nekipelov vor sich hin. „Natürlich waren viele skeptisch“, erläutert sie dann, doch auch die Erwachsenen hätten sich von der Friedfertigkeit ihrer Bienen überzeugt und erstaunt mit angesehen, wie sicher und geduldig die Kinder mit den wimmelnden Waben hantieren. Die anfänglich teilweise Skepsis innerhalb der Nachbarschaft ist wie weggeblasen. Ab und an läutet dann auch das Telefon, und jemand aus der Gegend meldet einen Schwarm. „Die Nachbarn sind sehr aufmerksam und interessiert“, freut sie sich.

Überhaupt sind die Schwärme für Nekipelov schon fast das Beste am Imkern: „Das ist so spannend zu beobachten, wenn da auf einmal eine ganze Traube Bienen im Baum hängt. Wenn die Bienen ausschwärmen, dann ist plötzlich der ganze Himmel schwarz!“ In solchen Momenten freut sie sich dann besonders, dass die Bienen nach wie vor im eigenen Garten gleich hinterm Haus stehen, denn so „bekomme ich das Naturspektakel hautnah mit“. Und das sei es wohl, was sie am meisten begeistert, überlegt die engagierte Naturliebhaberin laut, „außerdem entspannt das Bienenbeobachten!“

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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