„Wir setzen damit ein weiteres Zeichen und zeigen, welche Bedeutung und Priorität das Thema für den Kreis hat“, sagte der Landrat, der das Team leiten wird und seit langem eine konkrete Idee verfolgt, wie der Kreis Düren sich weiter als innovative Wasserstoff-Region entwickeln kann. „Wir setzen dabei auf grünen Wasserstoff“, betont der Landrat, „und wir werden so schnell wie möglich unsere Busse und Züge auf Wassersstoff-Antrieb umstellen.“
Das neue, 9-köpfige Kompetenzteam wird die Aktivitäten und Projekte des Kreises inhaltlich koordinieren, Netzwerkarbeit leisten, Fördermöglichkeiten ausloten und weitere Voraussetzungen zur Entwicklung des Kreises als Wasserstoff-Modellregion schaffen. „Es ist wichtig, weiter ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen, damit die Offensive von weiten Teilen der Bevölkerung getragen und unterstützt wird“, unterstrich der Landrat bei der heutigen Präsentation.
An diesem Thema arbeiten auch die beiden neuen Projektmanager Frank Burkard und Marius Richter, die nun zwei vom BMWi im Rahmen des Bundesförderprogramms „Unternehmen Revier“ geförderte Stellen beim Kreis Düren bekleiden. Die beiden Fachmänner werden unter anderem eine Wasserstoff-Werkstatt aufbauen, in der rund ums Thema informiert wird, zum Beispiel mit Angeboten für Schulen, Vorträgen oder Ausstellungen.
Der Fokus auf Wasserstoff ist eingebettet in die Strategie des Kreises Düren, bis 2035 klimaneutral zu sein. Darauf wies Landrat Wolfgang Spelthahn heute bei der Vorstellung des Kompetenzteams nochmals hin. Der Kreis Düren verfügt über ein umfangreiches Klimaschutzprogramm und hat in den vergangenen Monaten unter anderem den privaten Kauf von Solardächern mit zwei Millionen Euro gefördert. Diese Unterstützung löste in der Region Investitionen von mehr als 30 Millionen Euro aus.
„Wir freuen uns jetzt sehr auf die Produktion von grünem Wasserstoff am Brainergy-Park in Jülich“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn. Im Sommer ist Baubeginn für den dann größten Solarpark in NRW, der die umweltfreundliche Energie für die Herstellung des Wasserstoffs liefert. Im Dezember werden die ersten drei mit Wasserstoff angetriebenen Busse in den Kreis Düren geliefert, im Januar die nächsten beiden. Kurz vor der Veröffentlichung steht eine große Studie, die die Bedeutung von Wasserstoff für den Kreis und die Region herausarbeitet. Vor der Fertigstellung ist auch die erste Wasserstoff-Tankstelle im Dürener Gewerbegebiet „Im Großen Tal“ an der Autobahn 4, vier weitere Tankstellen werden folgen.
„Zudem führen wir Gespräche mit der Industrie“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn. Wasserstoff sei hervorragend geeignet, die auslaufende Braunkohle mit zu ersetzen. Mit einigen Unternehmen seien schon vielversprechende Gespräche geführt worden. Zudem ist geplant, mit Hilfe von Wasserstoff das kreiseigene Nelly-Pütz-Berufskolleg zu beheizen. „Wir schlagen heute das nächste Wasserstoff-Kapitel im Kreis Düren auf“, betonte der Landrat und fügte hinzu, dass in nächster Zeit viele weitere folgen werden.