Gleichstellungsbeauftragte Jessica Fischer bekennt: „Schon seit ich lesen kann, schenken mir Bücher einen Ort des Wissens, der Besinnung, der Reflektion, der Unterhaltung, der Verbundenheit – einen Ort zum Lachen, Weinen, Wachsen, Mitfühlen und Mitfiebern. Der Welttag des Buches ist also ein echter Feiertag für mich.“ Auf ihrem Nachttisch lesebereit liegt derzeit „Ungezähmt“ von Glennon Doyle. „Ein absolut empfehlenswertes Buch für alle Frauen, die genug haben von einem angepassten Leben im Käfig der gesellschaftlichen Konventionen. Die ,ungezähmt‘ Leben wollen, ihrer inneren Bestimmung folgend.“
Glennon Doyle erzählt ihre eigene Geschichte, wie sie sich als ehemals drogen- und alkoholabhängige Mutter von drei Kindern von ihrem Mann trennt, um ihr Glück bei einer Frau zu finden. „Dabei ist das Buch weniger als spirituelles Selbstfindungsbuch zu verstehen, sondern bleibt immer mitten im Leben. Ich habe mir seitenweise Stellen markiert, die mich sofort abgeholt und zum Nachdenken gebracht haben, die ich immer wieder lesen und verinnerlichen möchte – und die ich allen Frauen, nein, allen Menschen ans Herz legen möchte: Wir haben vergessen, wer wir sind, als wir lernten zu gefallen. Und erst wenn wir nicht mehr gefällig und gut sein müssen, können wir frei sein!“
Veronika Schmitz, Vorsitzende der UWG Jülich, liest gerade von Christoph Dieckmann das Buch „Mein Abendland, Geschichten deutscher Herkunft.“
Auf dem Weg ins „christliche Abendland“ Malta nimmt der Autor den Leser mit nach Verdun, Ex-Jugoslawien, an die Gräber der roten Armee. Er erzählt von Rosa Luxemburg, Willy Brandt, der greise Helmut Schmidt erklärt ihm die Welt. Er fährt mit dem Zug ins Morgenland, von Istanbul bis Teheran. Was Veronika Schmitz begeistert: „Keine Zeile in diesem Buch ist erfunden. Es ist weltoffen. Seine Art zu erzählen ist phantastisch, macht süchtig.“ Und zitiert abschließend Worte einer Buchbesprechung: „Mit einer präzisen Genauigkeit, erzählt er Gegenwart als Herkunft aus Europas ‚Leitkulturen‘ Narionalismus und Krieg.“
Harald Garding, SPD-Fraktionschef, nimmt zur Entspannung „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von Yuval Noah Harari zur Hand. „Das Buch ist sehr empfehlenswert. Intelligent und spannend wird die Entwicklung der Menschheit beschrieben, wozu sie fähig ist, im Guten wie im Schlechten“, lautet sein Urteil.
Emily Willkomm-Laufs, Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen und Initiatorin der Jülicher Offenen Bücherschränke, liest im Moment gleich zwei Bücher. Eines ist „Der Fahrer“ von Andreas Winkelmann. „Diesen Thriller habe ich im Offenen Bücherschrank gefunden. Der Umschlag und die Umschlagsrückseite haben mich angesprochen“, verrät sie. Ihr Urteil: spannend und gut geschrieben. Das zweites Buch ist „The Big Five for Life“ von John Strelecky. „Das Café am Rande der Welt“ vom gleichen Autor hat Emily Willkomm-Laufs so gut gefallen, dass sie das neue Werks auch gleich gekauft hat. Es geht der Frage nach: Wie können sich unsere persönlichen Lebensziele mit unserer Arbeit in Einklang bringen? „Ein gut geschriebener Ratgeber für Führungskräfte und Firmeninhaber“, sagt die Leserin.
Wer könnte dieses Buch zur Hand nehmen: „Der Macht Menschliche: Armin Laschet„? Marco Johnen, CDU-Fraktionschef, liest und empfiehlt diesen Lesestoff. „Das Buch gibt aufschlussreiche Einblicke in die persönliche und politische Entwicklung von Armin Laschet, der sein Handeln von einem festen Wertefundament ableitet. Bei mir festigt sich der Eindruck, dass Laschet von vielen Menschen unterschätzt wird – auch weil er in der Außendarstellung sicher nicht alles richtig macht.“
Landtagsabgeordnete Patricia Peill beschäftigt gerade „In Deutschland neu denken – Starke Gesellschaft – Starke Wirtschaft – Starkes Ich“ vom Murmann Verlag. Was sie begeistert: „20 Autorinnen formulieren hier einen spannenden vieldimensionalen Zukunftsnavigator nach dem Grundsatz: Eine Gesellschaft lebt niemals nur aus Staat und Politik. Die großen Entwicklungen führt sie selbst, als Ganzes, herbei.“
Verleger und Lesefachmann Wolfgang Hommel liest derzeit das Buch von Bart Van Loo „Burgund – Das verschwundene Reich – Eine Geschichte von 1111 Jahren und einem Tag“.
Er findet es lesenswert, weil zwei spannende Jahrhunderte westeuropäischer Geschichte im Mittelpunkt stehen, an der Nahtstelle von England, Frankreich, Heiligem römischen Reich deutscher Nation – „Die Geschichte der Burgunder waberte für mich bisher eher nebulös zwischen Nibelungenschatz und Burgundischen Niederlanden. Das Herzogtum Jülich wird zwar nicht genannt, aber die Expansion Burgunds bis vor unsere Haustür mit dem Erstarken der Habsburger unter Karl V. ist eng mit unserer Geschichte verbunden.“ Weitere interessante Aspekte seien die Entwicklung von Kunst, Literatur, Wissenschaft sowie Feier- und Esskultur, die genauso beschrieben würden wie die Fährnisse internationaler Machtpolitik. „Der niederländische Autor versteht es, moderne Entwicklungen in Belgien auf diese Zeit zurückzuführen, und weil er dies mit sprachlicher Eleganz durch viele Zitate und Abbildungen deutlich macht: Burgund war ein wichtiger Entwicklungsschritt europäischer Geschichte.“ Fazit: „Spannend erzählt!“