Das Spielprinzip ist einfach erklärt: Zunächst werden 16 Bildkarten in einer Art Tabelle ausgelegt, dann von jedem Mitspieler jeweils ein Plättchen gezogen, welches die Position eines der Bilder beschreibt (beispielsweise D4). Anschließend nimmt sich jeder Spieler eines der fünf Materialsets, deren Inhalt dafür genutzt wird, das Motiv seines Fotos nachzubilden. Die Mitspieler versuchen dann zu erraten, welches Motiv gemeint war. Jede richtige Antwort gibt dem Ratenden und Künstler jeweils einen Punkt. In der nächsten Runde werden die Sets weitergegeben, bis jedes einmal von jedem verwendet wurde.
Wichtig zu beachten ist, dass die Plättchen mit Positionsangaben mehrfach im Beutel vorhanden sind. Das heißt, dass Fotos mehrmals im selben Spiel gezogen werden können und manchmal auch dasselbe Foto von zwei verschiedenen Personen in derselben Runde. Dies ist nur zu schnell vergessen und führt zu Ärger bei der Auswertung. Spannend ist aber dann im Nachhinein, wie unterschiedlich dasselbe Bild mit unterschiedlichen Materialien gelegt werden kann.
Dieses Nachbauen kann zu einer Menge lustiger Situationen führen, gerade wenn man zum Beispiel nur die zwei unterschiedlich langen Schnürsenkel zur Verfügung hat, um ein komplexeres Foto darzustellen. Ein kleiner Tipp hierzu: Um es allen Beteiligten einfacher zu machen, sollte man einen Tisch mit genug Fläche für Bilder und Materialien nutzen. Ein einfacher Couchtisch bietet gegebenenfalls nicht genug Platz und schränkt daher entweder durch Bauprobleme oder Kopfverdrehen ein.
Am meisten Spaß haben im Testlauf die Symbolkarten gemacht. Hierbei werden zwei bis fünf ausgewählt, um das gezogene Foto zu beschreiben. So kommt es bei der Auflösung dazu, dass verschiedene Symbole unterschiedlich interpretiert werden können. Die Erklärung der Ratenden war gerade, wenn ein Symbol für sie nicht ganz passte, höchst amüsant.
Die Darstellungen mithilfe der Bauklötze und Schnürsenkel waren tendenziell am schwierigsten zu erraten, die bunten Holzwürfel am einfachsten. Ersteres liegt womöglich auch daran, dass die Verwendungsmöglichkeiten relativ begrenzt sind, die Schnürsenkel häufig eher Silhouetten darstellten, und die Klötze nicht recht zu den Motiven passen wollten. Aber hier kommt es mit Sicherheit auch sehr darauf an, womit der Künstler am besten zurechtkommt. Insgesamt sollte das Spiel aber womöglich ohnehin mehr als einen Durchgang am Stück gespielt werden, um die Phantasie anzuregen und somit die einfachen Bilder besser in den abstrakten Konstruktionen erkennen zu können.
„Pictures“ ist ein Spiel, das kreativen Menschen in allen Altersgruppen Spaß machen kann, wohl aber am meisten, wenn man in immer neuen Konstellationen spielt, sobald dies wieder möglich ist. So können eventuelle Stärken und Schwächen in der Verwendung der Materialsets nicht eintönig werden. Doch auch ohne diese Möglichkeit sorgt die Vielzahl an Bildkarten dafür, dass es nicht so schnell langweilig wird.
Daniela und Christian Stöhr: Pictures | PD-Verlag GmbH & Co. KG | 27,98 Euro