Miete, Strom, Lebensmittel: Vielen Studierenden fällt es schwer, diese monatlichen Fixkosten zu bestreiten. Damit diese Last während des Studiums nicht zu schwer wird, hilft der Sozialfonds e.V. der FH Aachen seit über dreißig Jahren aus – zum Beispiel durch Semester- oder Examensdarlehen, aber auch durch soziale Projekte in der Kinderbetreuung. Seit Beginn der Corona-Pandemie wurde nun noch eine gemeinsame Aktion ins Leben gerufen, durch die der Verein Sozialfonds in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), dem Studierendenparlament und dem Fundraising der FH Aachen Studierende, die durch die Pandemie in Not geraten sind, unterstützt. Viele Spenderinnen und Spender haben bereits dazu beigetragen, den Studierenden zu helfen.
Der Sozialfonds wurde am 10. April 1984 gegründet. Er geht aus einer Initiative von Studierenden hervor, die es Studierenden mit sozialen Schwierigkeiten ermöglichen möchten, das Studium weiterzuführen und zu beenden. Der gemeinnützige Verein ruft so die Kindertagesstätte in der Schillerstraße sowie in Kooperation mit AStA, FH und Studierendenwerk – zunächst finanziert durch Studiengebühren – die Kindertagesstätten in der Bayernallee und in Jülich ins Leben. Darüber hinaus ermöglicht er über Mitgliedsbeiträge die finanzielle Unterstützung von Studierenden in Not. So können bis heute einmalig bis zu 700 Euro als Semesterdarlehen oder bis zu 2.760 Euro über sechs Monate als Examensdarlehen beantragt werden. Die Rückzahlung erfolgt zinslos.
„Die Idee eines Notfallfonds in der Pandemie kam uns im Sozialausschuss. Wir hatten viele Anfragen von Studierenden, denen es wirklich nicht gut ging“, erzählt der Vorsitzende des Studierendenparlaments Mathias Bickel über die Situation im Frühjahr 2020. Nach kurzen Gesprächen mit dem AStA und dem Sozialfonds e.V. nahm die Idee des Notfallfonds Gestalt an. „Das Stipendienprogramm gab es schon länger im Sozialfonds. Allerdings nur für ausländische Studierende in Not. In der Pandemie wollten wir es für alle öffnen“, erklärt der Vorsitzende des Sozialfonds, Mario Dohlen. Marco Trawinsky, Vorsitzender des AStA ergänzt: „Carolina Getto kam von Hochschulseite zeitgleich auf die Idee. Als wir aufeinander zugingen, war die Hochschule sofort dabei.“ Von nun an arbeitete das Notfallfonds-Team eng mit der Stabsstelle für Alumnimanagement und Fundraising zusammen, um viele Spenden für die Studierenden zu ermöglichen. „Uns war direkt klar, dass wir helfen möchten, unsere Studierenden zu unterstützen. Gemeinschaftlich mit AStA und Sozialfonds an einem Strang zu ziehen, hat sich als sehr effektiv erwiesen und die Zusammenarbeit hat – wenn man das im Corona-Kontext sagen darf – großen Spaß gemacht.“, so Carolina Getto, Leiterin der Stabsstelle für Alumnimanagement und Fundraising.
Bis jetzt konnten 112 Stipendien mit einem Gesamtvolumen von 111.000 Euro an Studierende in Notlage vergeben werden. Die Studierenden erhalten für drei Monate jeweils bis zu 500 Euro pro Monat. Insgesamt stehen 200.000 Euro für die Stipendien und die Semesterticketrückerstattung aus Rücklagen von Sozialfonds und AStA zur Verfügung, über 40.000 Euro davon sind alleine durch Spenden zusammengekommen. Die Prüfung der Anträge liegt dabei in den Händen von sieben freiwilligen studentischen Mitgliedern des Sozialausschusses. Darüber hinaus gibt es noch einen Gerätepool des AStAs, in dem auch Sachspenden enthalten sind. So konnten 80 Laptops und 10 Desktopgeräte an weitere 90 bedürftige Studierende ausgegeben werden, denen die technische Ausrüstung für ein Online-Studium fehlte. Zusätzlich werden von den Geldern des Lehrpreises 2020, der mit 10.000 Euro dotiert ist, weitere acht Laptops angeschafft.
„Das Ganze ist allerdings nicht möglich ohne das ehrenamtliche Engagement des Vereins Sozialfonds und des Sozialausschusses“, betont Marco Trawinsky. Und auch der Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Marcus Baumann, ist stolz auf diese Teamleistung: „Wir haben es gemeinsam geschafft, innerhalb kürzester Zeit eine Hilfe für pandemiebedingt in Not geratene Studierende aufzubauen. Dafür danke ich unseren Spenderinnen und Spendern für ihre finanzielle und materielle Unterstützung, dem AStA und dem Fundraising, aber vor allem den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in Studierendenparlament und Sozialfonds. Dieses Projekt macht mich wirklich stolz. Hier wird klar: Wir halten zusammen.“
Noch immer sind viele Studierende in der Pandemie auf Hilfe angewiesen. Die Coronaspendenaktion „#wirhaltenzusammen“ des Nothilfefonds geht daher in die Verlängerung und Spenden werden nach wie vor dringend benötigt. Daher bitBitte helfen auch Sie mit und spenden Sie.
Mehr Informationen finden Sie unter: www.fhac.de/nothilfefonds