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Conrad Doose ist tot

Erst im Dezember hatte Conrad Doose den MinervaPreis für sein bemerkenswertes Engagement um Jülich als pasqualinische Idealstadt der Renaissance entgegen genommen. Am Sonntag ist Conrad Doose im Alter von 88 Jahre gestorben.

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Conrad Doose (1932-2021) Foto: Armin Großek | Forschungszentrum
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Conrad Doose war ein Herr im besten Sinne: stets aufrecht, geradlinig und korrekt, ernsthaft in der Sache und ein Schmunzler. Die klaren Töne waren seine Sache, nicht die lauten – und die Beharrlichkeit. 22 Jahre setzte sich Conrad Doose unermüdlich als Vorsitzender des Fördervereins Festung Zitadelle für seine Wahlheimatstadt Jülich ein. Er ließ auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt in seiner neuen Funktion als Ehrenvorsitzender nicht in seinem Streben nach. Die baulichen und historischen Qualitäten hatte der „Zugezogene“, der von Berufs wegen zum Forschungszentrum Jülich gekommen war, bald erkannt und sich ihnen verschrieben. Denkmalpflege und Stadtbildentwicklung lagen ihm am Herzen wie die Geschichte. Diese sicht- und erfahrbar zu machen, waren sein Anliegen, das Conrad Doose als Mitglied in einer Vielzahl von Vereinen mit Fach- und Sachverstand an Entscheiderpositionen, als Beirat oder Berater einbrachte. Dass dieses Engagement nicht immer reibungslos im Spannungsfeld zwischen Stadtentwicklung, Verwaltung, Denkmalbehörden und seinen Anliegen vonstatten gehen konnte, liegt in der Natur der Sache.

Der ehemalige Direktor des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland, Udo Mainzer, würdigte in einer Laudatio sein Schaffen mit den Worten: „Conrad Doose betreibt Denkmalpflege, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit für Denkmalpflege und ausgewählte Denkmäler im Hauptamt, und der Verein ist – gemessen an der Vielzahl seiner Aktivitäten – ein von ihm professionell geführtes Amt, das als kompetenter Dienstleister für die Gesellschaft, für die Stadt und namentlich die Zitadelle Jülich arbeitet.“

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Der gebürtige Norddeutsche war beteiligt an Konzeptionen für die Weiterentwicklung touristischer und historischer Belange, organisierte (Wander-)Ausstellungen, initiierte Filme war Autor und Herausgeber vieler Artikel und Bücher bis zuletzt. Erst im Herbst war Conrad Doose mit Guido von Büren Herausgeber der neuen Untersuchungen von Jürgen Eberhardt zum Entwurfsmodell der Zitadelle durch Pasqualini. Der italienische Planer Jülichs hatte es Conrad Doose besonders angetan und führte den autodidaktischen Bauhistoriker sogar als Botschafter der Stadt bis nach Bologna.

Für sein vielfältiges Wirken für Jülich ist Conrad Doose mit dem Rheinlandtaler, der Joseph-Kuhl-Medaille, dem Goldenen Apfel und aktuell mit dem MinervaPreis ausgezeichnet worden. Mit Conrad Doose verliert die Stadt einen Streiter für das historische Erbe – aber immer mit Blick auf das Jülich der Zukunft. Dieses Denken wird über seinen Tod hinaus weiter wirken.


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