In interfraktioneller Runde und fachlich unterrichtet von Stadtwerke-Chef Ulf Kamburg war man zu einem Ergebnis gekommen: Zwei weitere Standorte für E-Ladesäulen sollen zügig geprüft werden. Installiert werden könnten Ladesäulen auf der Kartäuserstraße nahe dem Rathaus und auf dem Parkdeck Zitadelle.
Für den Standort an der Verwaltung, so Axel Fuchs, spräche die hohe Fluktuation und so stünde möglichst vielen Menschen die Lademöglichkeit zur Verfügung. „Das ist die Zielgruppe, die wir erreichen möchten.“ Im Schnitt würden Dienstleistungen im Rathaus zwischen einer und anderthalb Stunden in Anspruch nehmen. Ausreichend Zeit für ein Aufladen. Auf dem Parkdeck, dessen Tiefgarage in diesem Jahr ertüchtigt werden soll, könnte eine zweite Säule installiert werden. An beiden Standorten sollen auch E-Bikes „beladen“ werden können, um die Fahrradmobilität zu stärken, so der Bürgermeister in seinen Erläuterungen.
Marco Johnen (CDU), der die Diskussion Ende November in Gang gebracht hatte, bedankte sich bei den Fraktionen und der Verwaltung: „Ich finde es gut, dass wir heute als Stadtrat ein ganz klares Zeichen setzen, dass wir erste Ladesäulen installieren und trotzdem das Thema langfristig auf der Agenda behalten.“ Hintergrund ist, dass die Verwaltung vorgeschlagen hatte, durch ein Büro zunächst eine Überprüfung zu Standorten vornehmen zu lassen. Dieses Vorhaben soll scheinbar weiter verfolgt werden. Wichtig sei, so ergänzte Harald Garding (SPD), dass Regeln aufgestellt würden, damit Ladesäulen nicht „dauerbeparkt werden können“. Für die Finanzierung regte Sebastian Steininger (Grüne) an, eine Förderung des Programms progress.nrw Emissionsarme Mobilität in Anspruch zu nehmen. Bis zu 80 Prozent Förderung seinen möglich. Dazu müsse lediglich der Antrag gestellt werden.
Heinz Frey (JÜL) begrüßte den gefundenen Kompromiss: „Gut ist, dass wir schnell handeln, aber auch sehr überlegt über unsere Stadt hinschauen, wo weitere Plätze hinkommen sollen.“ Für wichtig hält Frey auch, dass neben dem Auto- auch der Fahrradverkehr berücksichtigt werde, um auch die Ortschaften an die E-Mobilität heranzuführen. Zustimmung gab es auch von der FDP für die Fraktionschef Wolfgang Steufmehl. Allerdings sei seine Partei nicht davon begeistert, zusätzlich 10.000 Euro für ein Gutachten für weitere Standorte auszugeben: „Wir halten die Mitarbeiter der Verwaltung für so fähig, dass unter ihnen Fachleute sind, die das Gutachten bearbeiten können.“ Harald Garding stellte im Nachklang klar, dass diese Kosten ja Bestandteil des Mobilitätskonzeptes erfolgen sollten. Emily Willkomm-Laufs (Grüne) ergänzte den Hinweis, dass – solle die Förderung von 80 Prozent erfolgen – das Gutachten lediglich mit 2000 Euro zu Buche schlüge.
Mit Gegenstimme der FDP wurden die Beauftragung des Gutachtens beschlossen. Einstimmig fiel der Beschluss, für die kurzfristige Installation der beiden neuen Ladesäulen.