„Stoppt den Flächenverbrauch!“ – das sei seit langem die unmissverständliche Forderung der Kreisbauernschaft an die Politik, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes. Die angestrebte Energiewende und der anstehende Strukturwandel im Kreisgebiet fordere insbesondere die Landwirtschaft in einem hohen Maße, macht Erich Gussen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Düren, deutlich.
„Neben dem Kerngeschäft der Nahrungsmittelversorgung wird künftig von den Landwirten ebenfalls erwartet, mehr Biomasse für die Rohstoff- und Energieversorgung bereitzustellen. Beides kann sich jedoch nur dann verwirklichen lassen, wenn es zugleich gelingt, den immer noch viel zu hohen Verbrauch landwirtschaftlicher Nutzflächen zu stoppen“, so der Vorsitzende der Kreisbauernschaft.
Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund nehmen die Landwirte im Kreis Düren die Ankündigungen innerhalb des Koalitionsvertrages zwischen CDU und Bündnis 90/Die Grünen zunächst mit einer gewissen Erleichterung zur Kenntnis, so Gussen in einer ersten Einschätzung. Dort bekennen sich die maßgeblichen politischen Entscheidungsträger im Kreis nunmehr eindeutig zum Erhalt unserer vielfältigen und einzigartigen Natur-, Acker- und Grünlandschaft im Kreisgebiet. Künftig soll ein Verbrauch dieser Flächen größtmöglich reduziert werden und Bauvorhaben vorrangig auf Bestandsflächen realisiert werden. Wer demnach Ackerflächen bebauen will, muss vorher nachweisen, dass keine alternative Bestands- oder Brachfläche für dieses Vorhaben vorhanden ist.
Dies ist ein längst überfälliger Schritt in die richtige Richtung betont, Gussen und fordert zugleich diese Regelung auf sämtliche Infrastrukturmaßnahmen auszudehnen. Weiterhin fordert er von der Verwaltung, endlich auf vorhandene Ökokonten, etwa die Ökopunkte aus den Artenschutzmaßnahmen zum Hambacher Wald zurückzugreifen und den weiterhin bestehenden Flächenbedürfnissen der Kommunen über ein intelligenteres Flächenmanagement, so über die vorrangige Inanspruchnahme von Industriebrachen, zu begegnen. „Denn wir sollten uns alle stets vergegenwärtigen, dass ein Flächenverbrauch regelmäßig unumkehrbar ist“, so der Vorsitzende abschließend.