Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ist vom 1. bis 30. November zur Haus-, Straßen- und Friedhofssammlung 2020 in der Stadt Jülich unterwegs.Der 1919 ins Leben gerufene Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. erhält 2,8 Millionen Kriegsgräber auf 832 Kriegsgräberstätten in 45 Ländern Europas und in Nordafrika. Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wurden die Gebeine von über 900.000 Kriegstoten in Ost-, Mittel- und Südosteuropa lokalisiert, exhumiert, zu einem Drittel identifiziert und auf Dutzenden von großen Sammelfriedhöfen des Volksbunds eingebettet.
Er erhält die Kriegsgräber
• zur Erinnerung an die Kriegstoten,
• als Mahnung für die Lebenden,
• als friedenspädagogische Lernorte für nachfolgende Generationen und
• als Aufforderung zu Frieden, Versöhnung und Völkerverständigung.
Gräberdokumentation
Die Wahrscheinlichkeit, das Kriegsgrab von Angehörigen in Erfahrung zu bringen, ist mehr als siebzig Jahre nach Kriegsende so groß wie nie zuvor. Die Kriegsgrablagen sind im Grabnachforschungssystem „Gräbersuche online“ verzeichnet. Nach dem Aufruf der Homepage und dem Anklicken des Links „Gräbersuche online“ können Sie mit Hilfe einer Suchmaske individuelle Kriegsgrablagen recherchieren.
Bitte helfen Sie uns, der Bevölkerung die Möglichkeit der Schicksalsklärung von Kriegstoten mit Hilfe von „Gräbersuche online“ bekannt zu machen!
Schul-, Jugend- und Bildungsarbeit
Seit 1953 betreibt der Volksbund eine intensive Schul-, Jugend und Bildungsarbeit. In jährlich ca. 60 Workcamps in West- und Osteuropa und fünf stationären Jugendbegegnungsstätten in unmittelbarer Nachbarschaft von großen Gräberfeldern in Belgien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden, fördert er die internationale Begegnung und die historisch-politische Bildung junger Menschen.
Haus-, Straßen- und Friedhofsammlung
Kriegstote haben aufgrund völkerrechtlicher Bestimmungen ein dauerndes Ruherecht. Im Gegensatz zu den Commonwealth-Staaten, unseren europäischen Nachbarn oder den USA wird die Kriegsgräberfürsorge in der Bundesrepublik Deutschland durch einen gemeinnützigen Verein sichergestellt. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. finanziert seine Arbeit ganz überwiegend aus den Beiträgen seiner Mitglieder, Erbschaften von Nachlassgebern und Spenden aus der Bevölkerung. Die Spendeneinnahmen aus der Haus-, Straßen- und Friedhofsammlung bilden eine wesentliche Säule zur Finanzierung der Verbandsarbeit.
Ehrenamtliche Sammler sind ab 1. November im Jülicher Stadtgebiet unterwegs. „Bitte unterstützen Sie die Arbeit des Volksbundes mit Ihrer Spende. Durch die Unterstützung der Sammlung leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Zukunftssicherung der Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Jülich. Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Sammler ausgerüstet mit Mundschutz und Desinfektionsmitteln.
Für diejenigen, die sich gerne mit einer Spende beteiligen möchten aber keinen Sammler antreffen konnten, besteht ab 1. November die Möglichkeit einer Spende am Empfang des Neuen Rathauses. Hier steht zu den Öffnungszeiten der Stadtverwaltung Jülich bis einschließlich Montag, 30. November, eine Sammeldose aus.
Weitere Informationen zum Thema