Die Jülicher Innenstadt wird von Samstag, 19. September, bis einschließlich Montag, 21. September, für autofrei erklärt und vollständig für den Fuß- und Radverkehr geöffnet. Das teilte die Stadt Jülich mit.
„Wir wagen einen neuen Versuch – und wollen ausprobieren, wie es ist, wenn keine Autos in der Innenstadt fahren“, so Bürgermeister Axel Fuchs. „Wir befinden uns inmitten der Mobilitätswende und davor gilt es nicht die Augen zu verschließen. Kommunen und Metropolen machen es uns vor. Aktuell testen wir dieses Verkehrsmodell drei Tage. Die Erkenntnisse des diesjährigen Versuchsmodells lassen wir in die einwöchige autofreie Zeit in 2021 einfließen.“
Mit der Aktion nimmt die Stadt Jülich erstmals an der Europäischen Mobilitätswoche (EMW) teil. Ziel der Kampagne sei es, den Menschen vor Ort zu zeigen, dass nachhaltige Mobilität die Lebensqualität für alle verbessert und es viele Möglichkeiten gibt, umwelt- und klimaschonend unterwegs zu sein. Mit der parallel laufenden Kampagne STADTRADELN, die in diesem Jahr von Montag, 7. September, bis Sonntag, 27. September, bereits zum vierten Mal stattfindet, ruft die Stadt Jülich gleichzeitig zu einer vermehrten Nutzung des Fahrrads im Alltag auf.
Gegenwärtig wird auch an einem umfassenden Mobilitätskonzept gearbeitet (wir berichteten). Hier sei deutlich geworden, dass sich viele Menschen eine Reduzierung des Autoverkehrs im Innenstadtbereich wünschen.
Das sind die autofreien Straßen
Neben dem bereits verkehrsberuhigten Marktplatz werden die bisher nicht beruhigten Teile der Kölnstrasse, von dort ausgehend die Kurfürstenstraße bis Römerstraße sowie die Marktstraße und die Kleine Rurstraße in den Aktionsraum aufgenommen. Der freigewordene Raum kann von den Bürgern, dem ansässigen Handel und der Gastronomie für Aktionen oder zum Verweilen genutzt werden, sodass alle gleichmaßen profitieren würden.
Das verlängerte Wochenende wird durch die Anlieger der autofreien Straßenzüge von vielfältigen Aktionen begleitet. Musikalische Highlights, Tanzvorführungen, Spielstationen, Nachhaltigkeitsglücksrad, Klima-Rechner, Ballon- und Popcornstationen, Sitz- und Chill-Gelegenheiten für Groß und Klein sowie Gastronomie erwarten die Besucher in umfunktionierten Parkplätzen. Hinweisschilder, die die einzelnen Aktionen bewerben, dienen als Wegweiser. Das städtische Personal steht in jedem Aktionsfeld vor Ort für Fragen bereit. Außerdem gibt es einen Informationsstand der Stadt zum Thema nachhaltige Mobilität. Der Klimaschutzmanager, die Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik und die Mobilitätsmanagerin sind dort vertreten. Erste Ergebnisse und Tendenzen aus der online-Bürgerbeteiligung zum Mobilitätskonzept werden Ihnen ebenfalls vorgestellt.
Verkaufsoffener Sonntag
Der verkaufsoffene Sonntag reiht sich in das autofreie Wochenende ein. Die Besonderheit des autofreien Einkaufens werden helfende Hände sein: Mitglieder des Jugendparlaments stehen an Hotspots in der Kleinen Rurstraße, Marktstraße und Kölnstraße als Einkaufsunterstützungsdienst bereit. Nutzen Sie den Service und lassen Sie sich Ihre Einkäufe zum Auto oder zur Bushaltestelle tragen. Einkaufstrolleys stehen für etwas größere Warentransporte zur Verfügung.
Parksituation
Das Parken in den autofreien Aktionsstraßen ist von Freitag bis Montag nicht gestattet. In diesem Zeitraum haben Sie die Möglichkeit, das Parkhaus Zitadelle sowie alle umliegenden städtischen Parkmöglichkeiten kostenfrei zu nutzen.
An besagten Tagen werden Lieferfahrzeuge, Taxis, der Jülicher Bürgerbus und Schwerbehindertenfahrzeuge mit Parkausweis weiterhin angepasst freie Fahrt haben. Die E-Ladestation und die Cambio-Carsharingstation auf der Kölnstraße dürfen ebenfalls weiter genutzt werden.
Für Rückfragen rund um das Thema Mobilität ist die Mobilitätsbeauftragte der Stadt Jülich, Claudia Tonic-Cober unter der Telefonnummer 02461 63 268 oder per Mail unter [email protected] sowie der Klimaschutzmanager Sebastian Ross unter der Telefonnummer 02461 63 267 oder per Mail unter [email protected] erreichbar.
Die Hintergründe zum autofreien Wochenende findet man hier.