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Salvete et valete, Georgius!

Sein letztes Schuljahr nach 39 Jahren Lehrtätigkeit hatte sich Georg Maeßen, Lateinlehrer am Gymnasium Haus Overbach in Barmen, wohl auch anders vorgestellt. Die Corona-Pandemie in diesem Frühjahr beendete von jetzt auf gleich den persönlichen Kontakt zu seinen Schülern, die ihm doch so am Herzen liegen. Neben Email und Onlineunterricht konnte er nur noch wenige Male seine letzte Klasse in der Schule mit ‚Salvete discipuli discipulaeque! begrüßen.

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Die imposante Zitadelle bot dann eine hervorragende Kulisse für ein gemeinsames Erinnerungsfoto mit Georg Maeßen. Foto: N. Nekipelov
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Auch wenn vieles ausfallen musste, so wollten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8B des Gymnasiums Haus Overbach, ihrem Lateinlehrer doch einen schönen Abschied bereiten. Schnell entstand die Idee, Georg Maeßen ein gemeinsames Erlebnis zu schenken, das selbstverständlich in Verbindung mit Latein stehen sollte und auch den aktuellen Corona-Sicherheitsmaßnahmen gerecht würde.
Wenn der Name Jülich sich schon von Gaius Julius Caesar ableitet, lag es doch nahe gemeinsam die Stadt zu erkunden. Kurzerhand luden die Jugendlichen ihren Lehrer zu einer exklusiven Führung durch Jülich auf den Spuren der Römer ein.

Sachkundig geführt von Wolfgang Gunia, in Personaleinheit selbst pensionierter Gymnasiallehrer, Vertreter des Bürgerbeirats Historische Festungsstadt und des Bürgermeisters, startete die Gruppe ihre Tour bei strahlendem Sonnenschein an der Kirmesbrücke. Dort, wo bereits zu Römerzeiten eine Furt den Übergang über die Rur Richtung Belgien ermöglichte. Die Römerstraße führte von Köln kommend mitten durch Jülich und bis zur Vertreibung durch die Germanen befand sich am Ort des heutigen Marktplatzes ein römisches Kastell.

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Vieles Wissenswerte und Interessante gab es über den Ausbau Jülichs zur Festungsstadt unter Herzog Wilhelm V. im 16. Jahrhundert mit der wegweisenden Planung von Stadtgrundriss und Zitadelle durch Baumeister Pasqualini, den Bau des Brückenkopfs unter französischer Herrschaft Ende des 18. Jahrhunderts und die anschließende Preußenzeit erfahren. Natürlich wurden auch die verbliebenen Stadttore Hexenturm und Aachener Tor angegangen und der Rundgang vor der Zitadelle beendet.

Sichtlich gerührt bedankte sich Herr Maeßen für dieses individuelle Geschenk. Es sei ein schöner Ausklang seines Berufslebens als Lehrer und zeuge von einer Liebe, die ihm mehr wert sei als alles andere. Es bestärke ihn in dem Glauben, dass er das Ziel seines Berufes erreichen durfte.

„Ad multos annos.“ – „Auf viele Jahre!“


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