„Die Organisation ist riesig hier“, meint Herbert Hüpgen und beschreibt mit den Armen einen großen Bogen. Mit hier meint der rührige Vorsitzende „seinen“ Heimatverein Lich-Steinstraß, der am Samstag vor Pfingsten sein 10jähriges Jubliäum mit einem bunten Fest zelebrierte.
Vom Grill zogen duftende Rauchschwaden durch die Luft, auf der riesigen Hüpfburg juchzten spielende Kinder, im Andreas-Haus gab es süße Sünden zum Kaffee und im Schutz eines großen Pavillons genossen die Besucher gleich zwei Konzerte. Keine Frage, der Lich-Steinstraßer Heimatverein hatte keine Mühen gescheut, um eine zünftige Geburtstagsfeier auf die Beine zu stellen. Und die Gäste kamen gern. „So zwei, dreihundert Menschen werden es wohl sein“, schätzt Vorsitzender Hüpgen und stellt fest, „wir sind zufrieden damit.“
Für das musikalische Ständchen sorgten am Nachmittag die „Authentics“, die Band des Jülicher Stammhauses. Am frühen Abend übernahmen die acht Musiker der WEB-Liveband das Zepter auf der Bühne. Um kindliche Langeweile gar nicht erst aufkommen zu lassen, schlug nachmittags zudem noch „Emil der Schnelle“, das Spielmobil des Kreises Düren, seine Zelte im Schatten der Lich-Steinstraßer Kirche auf.
Dokumente, Fotos und Filmmaterial aus „der alten Heimat“ archiviert der Verein und sorgt so dafür, dass die Geschichte des kleinen Ortes konserviert wird. „Anfang der 1980er Jahre begann die Umsiedlung“, erinnert sich Hüpgen. Unter dem ursprünglichen Ort erstreckten sich Teile des gigantischen rheinischen Braunkohlevorkommens, heute gähnt dort der Abgrund des Tagebaus Hambach. Am neuen Ort angekommen, feierten die Lich-Steinstraßer vor zehn Jahren den 900. Geburtstag ihres Dorfes – und gründeten zu diesem Anlass den Heimatverein. Zwei Jahre später kam die Theatergruppe hinzu. Auf seine Laienspieltruppe ist der Verein besonders stolz: „Das ist unser Aushängeschild!“ Der nächste Auftritt im Andreas-Haus ist bereits geplant, die Proben sind in vollem Gange, im November hebt sich der Vorhang für die englische Komödie.