Schulen, die sich besonders für nachhaltige Bildung engagieren und mit Projekten zum Umweltschutz beitragen, können als „Schule der Zukunft“ ausgezeichnet werden. Die Zitadelle Jülich beeindruckte mit ihrer fleißigen Umwelt-AG, ihren Energieeinsparmaßnahmen und Informationsaktionen zum umweltfreundlichen Konsumverhalten. Vor rund sechs Jahren wurde die Umwelt-AG im Rahmen des Projektes „Aktiv fürs Klima“ der Stadt Jülich unter der Führung von Ramona Brandt gegründet. Auch vorher hat die Zitadelle die ökologische Nachhaltigkeit in den Unterrichtsalltag eingeführt. Walter Bähr startete im Jahr 2000 mit dem „Ökoschulprogramm“ und meldete das Gymnasium zum ersten Mal bei der Kampagne an.
Um die Nachhaltigkeit aktiv in das Schulleben integrieren zu können, werden am Anfang jedes neuen Schuljahres Umweltbeauftrage gewählt. Im Herbst treffen sie sich dann zur Sitzung der Umweltbeauftragten, um sich untereinander über den Umweltschutz, mögliche Verbesserungen und neue, sowie jährlich wiederkehrende Projekte an der Schule auszutauschen. Sie erstellen Flyer für die Klassenräume, die auf das Ausschalten des Lichtes und richtiges Heizen und Lüften aufmerksam machen. Dabei leiten die „alten Hasen“, wie sie Ramona Brandt nennt, den Austausch. Meist sind das die Schülerinnen und Schüler, die schon seit mehreren Jahren Teil der AG sind. Dabei wird besonders die Fähigkeit der Kommunikation von Schüler zu Schüler und die eigene Organisationsfähigkeit gefördert. Auch Umweltsünden im Alltag werden in den Sitzungen besprochen, denn es sollen nicht nur Informationen ausgetauscht werden, sondern auch Handlungsmöglichkeiten geboten werden, die die Schülerinnen und Schüler, dann mit nach Hause nehmen können.
Auch gesellschaftliche Probleme und Folgen des Konsumverhaltens sind Thema der nachhaltigen Bildung an der Zitadelle. Denn das „Dreieck der Nachhaltigkeit“ umschließt nicht nur ökologische Dimensionen, sondern auch ein ökonomisch und sozial verantwortungsbewusstes Verhalten.
Aus „Aktiv fürs Klima“ ist außerdem auch der „Warme-Pulli-Tag“ der Schule entstanden. Einmal jährlich werden dann die Temperaturen der Schule reguliert und Kakao und Waffeln verkauft. Aus den Einnahmen dieser Aktion wird ein weiteres Projekt der Zitadelle finanziert – und zwar der „Umwelt-Award“. Er ist mittlerweile ein etablierter Bestandteil des Schuljahres. Die Mitglieder der Umwelt-AG kontrollieren dafür mehrere Wochen die Klassenräume ihrer Mitschüler auf die richtige Mülltrennung, das Schließen der Fenster und das Ausschalten des Lichtes nach Unterrichtsende. Nach einer gemeinsamen Auswertung wird ein Jahrgangsstufensieger gekürt. Außerdem wird ein Schulsieger mit einem „Oscar“ belohnt.
Leider musste die Auszeichnungsfeier der Kampagne „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“ im Mai 2020 ersatzlos ausfallen. Besonders für die engagierten Schülerinnen und Schüler ist das schade. Ohne feierliche Würdigung finden besonders die AG-Mitglieder in ihrem letzten Jahr keinen richtigen Abschluss. Und eine solche Feier würde den Schülerinnen und Schülern sicher noch lange in Erinnerung an ihre Schulzeit bleiben.
Da die Umweltbildung immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, möchte das Gymnasium Zitadelle auch in Zukunft an der Kampagne teilnehmen und auf die Bedeutsamkeit eines nachhaltigen und bewussten Verhaltens im Alltag aufmerksam machen.