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„Grüner“ Wasserstoff made in Afrika

Afrika als erfolgreicher Erzeuger und Exporteur von nachhaltig erzeugtem Wasserstoff für eine klimaneutrale Energieversorgung der Zukunft: das ist die Idee hinter dem Projekt „H2Atlas-Africa“. Zentrales Ziel ist es, Standorte im Westen und Süden des Kontinents zu ermitteln, die sich besonders für die Produktion von Wasserstoff mithilfe erneuerbarer Energien eignen. Der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel gibt am heutigen Mittwoch, den offiziellen Startschuss für das mit rund 5,8 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt. Koordinator ist Dr. Solomon Nwabueze Agbo vom Forschungszentrum Jülich.

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Wasserstoff als Basis einer nachhaltigen Energiewirtschaft, gewonnen durch Elektrolyse von Wasser mithilfe erneuerbarer Energien: Im Bild eine polymerelektrolytmembran-basierte Stack-Kombination bei der Charakterisierung im Elektrolyse-Teststand. Foto (Ausschnitt): Forschungszentrum Jülich
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„Afrika ist ein Kontinent mit schnellwachsender Bevölkerung und steigendem Energiebedarf. Die Herausforderungen des Klimawandels und einer nachhaltigen, klimaneutralen und sicheren Energieversorgung in Afrika und Europa können wir nur gemeinsam meistern. Länder im Westen und Süden Afrikas bieten dabei ein enormes Potenzial für erneuerbare Energien. Damit lässt sich nachhaltig Wasserstoff produzieren, den wir für die Energiewende brauchen“, erläutert Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel MdB. Welche wichtige Rolle Wasserstoff im Energiesystem der Zukunft spielt, zeige die Nationale Wasserstoffstrategie, die die Bundesregierung am Mittwoch im Kabinett auf den Weg bringt. So soll Wasserstoff die fossilen Brennstoffe großflächig ersetzen, als Speicher für erneuerbare Energien dienen, Mobilität ermöglichen und die verschiedenen Energiesektoren miteinander koppeln – und das alles effizient und kostengünstig.

„Im Forschungszentrum Jülich haben wir bereits vor einigen Jahren die Weichen für die Forschung zu grünem Wasserstoff als Basis einer nachhaltigen Energiewirtschaft gestellt“, erklärt Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums. „Die Jülicher Wasserstoffforschung reicht von den Grundlagen bis hin zu Technologien zur Herstellung, Speicherung und Nutzung des Wasserstoffs in neuen Anwendungsfeldern in Mobilität, Energiewirtschaft und industrieller Produktion. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie grüner Wasserstoff in großen Mengen erzeugt werden kann, wie er über weite Strecken und in großen Mengen unter Nutzung bestehender Infrastrukturen transportiert werden kann und wie er mit Power-to-X-Technologien zu synthetischen Kraftstoffen und Industriechemikalien weiterverarbeitet werden kann.“

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Wichtigste Partner auf afrikanischer Seite sind die beiden Zentren für Klimaforschung in Ghana (West African Service Centre on Climate Change and Adapted Land Use, WASCAL) und in Namibia (Southern Africa Science Centre for Climate Change and Adaptive Land Management, SASSCAL). Gemeinsam mit Forschenden, Ingenieuren und Technikern vor Ort sollen in den nächsten zwei Jahren potenzielle Standorte für Anlagen ermittelt werden, mit denen erneuerbare Energien – zum Beispiel aus Photovoltaik – erzeugt und damit in Kombination mit Elektrolyseuren Wasserstoff gewonnen werden kann. Dabei werden wissenschaftliche, technologische und wirtschaftliche Aspekte ebenso berücksichtigt wie Umweltschutz, Klimawandel und soziale Komponenten. So dürfen zum Beispiel keine landwirtschaftlichen Flächen und Wasserressourcen genutzt werden, die für die Versorgung der Menschen in Afrika existenziell sind.

Die Ergebnisse des Projektes„H2Atlas-Africa“ sind vielseitig einsetzbar: als Orientierungshilfe für den Bau von Pilotanlagen ebenso wie als Roadmap für den Aufbau einer grünen Wasserstoff-Wirtschaft in Ländern südlich der Sahara, die von Politik und potenziellen Investoren genutzt wird. Auf wissenschaftlicher Seite ist ein enger Austausch von Forschenden und Studierenden geplant, ergänzt durch Workshops und Graduiertenschulprogramme, die WASCAL, die RWTH Aachen und das Forschungszentrum Jülich gemeinsam organisieren.


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