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Erste Starkregenkarte entwickelt

Der Klimawandel sorgt dafür, dass Starkregen in Deutschland vermehrt auftritt. Die Folgen: vollgelaufene Keller und Tiefgaragen, reißende Bäche und Schlammlawinen. Das Bundesland Hessen ist besonders betroffen.

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Durch Starkregen gefährdete Gebiete in Hessen. Grafik: Forschungszentrum Jülich / Björn Tetzlaff
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Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie hat im Auftrag des Hessischen Umweltministeriums das Projekt „KLIMPRAX Starkregen und Katastrophenschutz in Kommunen“ initiiert. Das Forschungszentrum Jülich und die Leibniz Universität Hannover sind seit 2016 beteiligt. Die Partner entwickelten Methoden, mit denen jetzt die bundesweit erste Starkregen-Hinweiskarte zur Identifizierung besonders gefährdeter Kommunen erstellt werden konnte. Sie wird in einem digitalen Informationssystem genutzt.

Für die Hinweiskarte werteten Forschende der Leibniz Universität die 5-minütigen Radarmessungen des Niederschlags des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Zeitraum 2001-2016 aus, um Orte zu ermitteln, an denen Starkniederschläge gehäuft auftreten. Diese Daten wurden vom Jülicher Institut für Agrosphärenforschung genutzt, um in einer hoch aufgelösten 2D-hydrodynamischen Modellierung festzustellen, welche Überflutungen sich nach Starkregen unterschiedlicher Intensität einstellen und ob verstärkt mit Schlammlawinen oder dem Austritt von Gefahrstoffen aus Industriebetrieben gerechnet werden muss.

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Um diese Informationen Planern, kommunalen Entscheidungsträgern und der interessierten Öffentlichkeit verständlich zu machen, entwickelten die Forschenden in Kartenform für gesamt Hessen einen Starkregenhinweis-Index und einen sogenannten Vulnerabilitäts-Index der Anfälligkeit für größere Schäden. In die Berechnung gehen Daten zum Auftreten von Starkregen, zur Topographie und Versiegelung, zur Industriestruktur, zur Bodenerosion sowie die Jülicher Modellergebnisse zur Überflutungshöhe ein.

Zusammen mit den Niederschlagsauswertungen der Leibniz Universität Hannover bilden die Jülicher Ergebnisse ein digitales Informationssystem, das von allen Interessierten eingesehen werden kann. Nutzer sind unter anderem das Hessische Innenministerium, der Hessische Städtetag und der Hessische Städte- und Gemeindebund. Im Herbst 2020 sind mehrere Regionalkonferenzen geplant, auf denen das Jülicher Institut über die Karten informiert.


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