Glauben braucht keine festen Mauern, er braucht offenbar vor allem Gemeinschaft. Deutlich mehr Menschen als erwartet waren der Einladung der Pfarrer Udo Lenzig und Konny Keutmann gefolgt, die im Jülicher Brückenkopf-Park zum ökumenischen Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt eingeladen hatten. Messbar war dies an den Liedzetteln, die bereits nach kurzer Zeit verteilt waren und dem Umstand, dass Chef vom Dienst Uwe Mock per Anhänger zweimal Nachschub an Stühlen brachte. Wer gut vorbereitet war hatte sich sein eigenes Klappstühlchen oder einige Familien auch eine Picknick-Decke mitgebracht. Das tat der Andacht keinen Abbruch. Die Abstände konnte mühelos eingehalten werden, auch wenn es zuweilen beim Blick auf den Platz, der großräumig besetzt war, manches Mal nicht so schien – das lag aber an der Vielzahl der Familien und Hausgemeinschaften, die sich auf den Weg gemacht hatten.
Es berührten sich im Liedgut wie in der Predigt „Himmel und Erde“ an diesem sonnigen Morgen am Fuße des Apfelquadrats. Eine besondere Atmosphäre war spürbar, so dass Pfarrer Lenzig – vorsichtig in Richtung Park-Veranstaltungsmanager Hans-Josef Bülles blickend – formulierte, dass es vielleicht der Beginn einer guten Tradition sein könnte, an Christi Himmelfahrt zum Open-Air-Gottesdienst dort zusammenzukommen.
Bis zum Gottesdienstbeginn um 10 Uhr konnten die Gläubigen den freien Eintritt nutzen, den die Park-Geschäftsführung ermöglicht hatte. Zusätzlicher Bonus: Nach der Andacht war der Besuch des Parks möglich. Als Dankeschön ging die Kollekte an den Brückenkopf-Park, der ja in den vergangenen Wochen, wie Pfarrer Keutmann erläuternd vortrug, ebenfalls durch die Schließung starke Einbußen hinnehmen musste. Nach der Sammlung, zu der die Pfarrer mit dem Klingelbeutel durch die Reihen zogen, war sich Keutmann sicher „der Brückenkopf-Park kann sich freuen.“