Das Umweltamt des Kreises Düren hat die Schadstoffuntersuchung der Gärten im ehemaligen Überschwemmungsgebiet der Inde und deren Mündung in die Rur abgeschlossen. Die 262 betroffenen Grundstückseigentümer in Frenz, Lamersdorf, Inden-Altdorf und Kirchberg erhalten in diesen Tagen Post mit den Ergebnissen der Bodenuntersuchungen, die mit Unterstützung eines Gutachterbüros durchgeführt worden waren. Wo erforderlich, erhalten die Adressaten auch Empfehlungen für ihre künftige Gartennutzung und den Anbau von Nutzpflanzen.
Unter dem Strich besteht auf 86 Grundstücken keinerlei Handlungsbedarf, da die festgestellte Belastung unter den vorgegebenen Prüfwerten lag oder keine Bodenbelastungen zu erwarten waren. Der Prüfwert ist ein bundeseinheitlicher Signalwert, bei dessen Überschreitung eine Gefahr nicht ausgeschlossen werden kann, so dass weitere Sachverhaltsermittlungen notwendig werden. Bei 176 Grundstücken war dies der Fall. Dabei wird unterschieden, ob eine möglich Schadstoffbelastung durch eine direkte Schadstoffaufnahme über die Atemwege oder einen Hautkontakt mit dem Boden erfolgen könnte oder durch den Verzehr von dort angebauten Nahrungsmitteln.
Erfreulich ist, dass mit einer Ausnahme in keinem der 262 Hausgärten eine Dioxinbelastung oberhalb des Maßnahmenwertes der Bundesbodenschutzverordnung festgestellt wurde, der die sensibelste Nutzung des Gartens als Kinderspielfläche abbildet.
Schwermetall in Böden
Als problematischer wurden die Oberböden in den Gärten in Frenz und Kirchberg hinsichtlich der Schwermetallgehalte beurteilt. Dort liegt insbesondere der Bleigehalt über den Prüfwerten, was sich bei direktem Bodenkontakt nachteilig auswirken könnte. Mit Blick auf den Wirkungspfad Boden-Nutzpflanze ist das Schwermetall Cadmium von vorrangiger Bedeutung.
Da die allermeisten Gärten als reine Wohn- und Spielgärten genutzt werden, in denen Rasenflächen sowie Strauch- und Blumenrabatten das Bild bestimmen, lässt sich der direkte Kontakt zu belastetem Bodenmaterial bereits durch eine dichte Grasnarbe wirkungsvoll verhindern. Sandkästen können unbedenklich genutzt werden, wenn der Sand nicht mit dem Boden vermischt wird. Bei der Gartenarbeit sollten Staubaufwirbelungen durch Bewässern vermieden und Handschuhe getragen werden.
Vorbeugend empfiehlt das Umweltamt des Kreises, keine kürbisartigen Gemüse (Melonen, Gurken Zucchini) anzubauen, da sie Dioxine über die Wurzeln aufnehmen. Mit Blick auf die Schwermetalle wird davon abgeraten, stark cadmium- und bleianreichernde Nutzpflanzen (zum Beispiel Spinat, Sellerie, Feld- und Kopfsalat) anzubauen.
Die erhöhte Konzentration von Dioxinen war bei einer routinemäßigen Futtermitteluntersuchung des Amtes für Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Kreises Düren im ehemaligen Überschwemmungsgebiet der Inde und Rur festgestellt worden. Im Zuge der Ursachenforschung hatte das Umweltamt dort nicht nur landwirtschaftlich genutzte Flächen, sondern auch Wohngrundstücke überprüft. Bereits im Juni 2018 hatte das Amt die Anwohner über die möglicherweise bestehenden Gefahren informiert und ihnen Verhaltensempfehlungen gegeben.