„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben den Arbeitsmarkt mit voller Wucht erreicht. Die Arbeitslosenzahlen sind deutlich gestiegen und die Kurzarbeit hat einen Stand erreicht, den wir bisher nicht kannten. Wir sind vom arbeitsmarktpolitischen Instrument der Kurzarbeit überzeugt: In der aktuellen Krise hilft Kurzarbeitergeld, Arbeitsplätze zu erhalten“, sagt Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aachen-Düren.
Der operative Service der Arbeitsagenturen Aachen-Düren, Brühl und Mönchengladbach bearbeitet Kurzarbeitergeldanträge auch für den Rhein-Erft-Kreis, die Städte Brühl und Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss. Laut Heinz-Konrad Rüffer, Geschäftsführer Operativer Service, wurden bei der Agentur seit Anfang März über 20.000 Anzeigen auf Kurzarbeit bearbeitet und in über 16.000 Fällen Kurzarbeitergeld bereits abgerechnet und bewilligt. Allein für den IHK-Bezirk Aachen und den deckungsgleichen HWK-Bezirk ist von 9.600 Kurzarbeitergeld-Anzeigen auszugehen, was rund 100.000 betroffenen Beschäftigten entspricht.
„Die Arbeitsagentur begegnet der Antragsflut mit enormer Mehrarbeit und außergewöhnlichem Engagement der Mitarbeiter, die auch an Feiertagen und am Wochenende im Einsatz waren. Unsere Zusammenarbeit war von Intensität, Effizienz und einem guten Miteinander geprägt. Das ist ein wichtiges Signal, dass Wirtschaft und Arbeitsverwaltung in dieser schwierigen Zeit zusammenstehen“, betont Gisela Kohl-Vogel, Präsidentin der IHK Aachen.
Ihr Amtskollege Marco Herwartz bestätigt das. Der Präsident der HWK Aachen schildert, dass in den vielen hundert Gesprächen der HWK-Berater mit Unternehmen das Thema Kurzarbeitergeld ein zentrales gewesen sei. „Nach den Erfahrungen, die unsere Berater gewonnen haben, hat die Bundesagentur sehr zügig und kompetent auf Anfragen zum Thema Kurzarbeit reagiert. Damit hat sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Arbeitsplätzen geleistet“, sagt Herwartz.
Noch lange nicht ausgestanden
Bei der Arbeitsagentur war die Stamm-Mitarbeiterschaft zum Thema Kurzarbeitergeld zeitweise verzehnfacht worden. Dabei wurden Mitarbeiter aus anderen Aufgabenbereichen und Arbeitsagenturen eingesetzt. In der heißen Phase der Information und Beratung der Betriebe hatten kurzfristig auch Berater der IHK Aachen mitgeholfen.
Trotz allem Engagement: Ausgestanden sind die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie noch lange nicht. Was sich weiterhin auch am Kurzarbeitergeld ablesen lässt. Rüffer sagt: „Bis es zu einem allgemeinen Rückgang der Kurzarbeit kommt, müssen wir von monatlich rund 20.000 Anträgen auf Erstattung von Kurzarbeitergeld ausgehen.“