Ofir Raul Graizer ist kein Koch – er ist Regisseur und stammt aus einem kleinen Dorf mit dem Namen Ra’anana. Als Jugendlicher hat er mehrfach als Aushilfe in Restaurants gearbeitet und ist nach seinem Studium an der Filmhochschule in Israel 2010 nach Berlin gezogen.
Seine Erinnerungen an „Küche“ sind von seinen internationalen Wurzeln geprägt worden – hauptsächlich jedoch aus seiner Heimat. Darauf angesprochen sagt er: „Wenn mich die Leute fragen, woher ich komme, antworte ich, ich bin Israeli. Wenn Sie mich nach der israelischen Küche fragen, versuche ich zu präzisieren. Ich nenne sie israelisch-palästinensisch-jüdisch-arabische Küche, eine lange und komplizierte Bezeichnung, aber die genaueste.“
Er war als Backpacker in Italien unterwegs und hat dort Erfahrungen mit der italienischen Küche gesammelt – aber auch für seine Gastfamilien israelisch gekocht. Kochen ist wertvoll für das Gemeinschaftsgefühl: „Dieses Miteinander, dieses Teilhaben an der Esskultur der anderen ist mir seitdem eingeschrieben“. Eine alte Idee spiegelt sich hier wieder: Kulturen zusammenbringen.
In Berlin hat er immer wieder Freunde beköstigt, die mehr über seine Heimatküche erfahren wollten. Die örtlichen Kochschulen haben viel angeboten, aber keine israelischen Kochkurse – die hat Graizer dann nach einiger Zeit ermöglicht.
Sein Kochbuch bietet vegetarische Rezepte. Etliche davon sind vegan. Weitere Kategorien lauten: „Traditionelle Brote und herzhaftes Gebäck“, „Beilagen, Salate, Dips“, „Gemüse rösten, grillen und braten“, „Die edle Tahini“, „Nicht nur Shakshuka, sondern viele Dinge mehr“, „Suppen und Eintöpfe aus Reis, Bulgur und Freekeh“ – und natürlich kommen auch die süßen Speisen nicht zu kurz.
Zum Schluss noch eine „Weisheit“ vielleicht nicht nur aus der israelischen Küche. Bunte Teller – „auf ihnen leuchtet jedes noch so eintönige Gericht wie ein Dekor aus einem orientalischen Märchenfilm.“ Die Gerichte aus diesem Kochbuch benötigen aber grundsätzlich keine bunten Teller, denn sie schmecken himmlisch. Ich habe bereits viele Gerichte aus diesen Buch gekocht und zu meinen Lieblingen gehören:
- „Klassische Shakshuka“: Eier in Tomatensoße gekocht
- „Sheikh Mahshi“ – Augberginen mit Tomaten und Käse
- Geröstete Süßkartoffel mit Tahina
Viel Spaß beim Nachkochen!
BUCHINFORMATION
Ofir Raul | „Ofirs Küche – israelisch-palästinensische Familienrezepte“ | 240 Seiten |Insel-Verlag | ISBN: 9783458177661 | 25,00,- Euro