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5 Fragen an den Bürgermeister

Im September sind Kommunalwahlen. Ab sofort beginnt auch für den HERZOG der "Wahlkampf." Gleichzeitig wird auch der Bürgermeister gewählt. Der amtierende Bürgermeister Axel Fuchs kandidiert erneut. Im Interview mit HERZOG – Anfang März – ließ er die fünf ersten Amtsjahre Revue passieren. 5 Jahre - 5 Fragen.

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Axel Fuchs. Foto: Mira Otto
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Wir würden Sie ihre bisherige Amtszeit mit fünf Worten beschreiben? 

Arbeit, Freude, Menschen, Politik und Erfüllung.

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Was waren ihre fünf größten Erfolge als Bürgermeister? 

Zu den Dingen die gelungen sind darf man eine Sache nie vergessen: Als ich gerade Bürgermeister geworden war, kam die sogenannte Flüchtlingswelle. Da sind wir in Jülich eine Vorzeigekommune. Denn ich glaube, kaum eine andere Kommune hat das so erfolgreich und geräuschlos gemeistert wie wir. Wir haben, seit ich hier Bürgermeister bin, ein sehr konstruktives Miteinander zwischen Politik und Verwaltung.

Dann sind wir im Thema Strukturwandel erfolgreich. Wir haben mit Titz und Niederzier einen besonderen Weg eingeschlagen und der „Brainergy Park“ ist wirklich das einzige Projekt innerhalb des Strukturwandels, in dem tatsächlich jetzt die Bagger rollen. Es ist ein sehr großer Erfolg, dass wir den Menschen in der Region, die momentan noch von der Braunkohle leben, wirklich eine Alternative anbieten können. Insbesondere den jüngeren Menschen und den Menschen, die mittelbar von der Braunkohle abhängig sind.

Es gibt es noch vieles andere, was vorangebracht wurde: Das Integrierte Handlungskonzept, sozialer Wohnungsbau. Wir haben es Dank meiner Hilfe auch geschafft hier im sozialen Wohnungsbau richtig kräftig zu werden. Alleine im Jülicher Süden sind viele Wohnung entstanden, für die ich mich auch sehr stark gemacht habe beim Ministerium. Ja, und wenn man sich in Jülich umschaut, hat es eine tolle Bautätigkeit gegeben. Jülich ist offensichtlich sehr interessant.

Auch die Frage des Dorfentwickungskonzeptes wurde vorangebracht. Insgesamt sind wir mit allen Dingen sehr transparent umgegangen und ich glaube, das ist der richtige Weg.

Welche fünf Dinge sind Ihnen nicht gelungen? 

Tja, die Beurteilung der Dinge, die mir nicht gelungen sind, die obliegt eigentlich anderen und nicht mir. Ich habe die Themen, die ich anpacken wollte, angepackt. Was mir nicht gelungen sind… da bin ich in der Antwort etwas verhaltener. Es gibt sicherlich noch ein paar Dinge, die wir auf der Agenda haben. Auch in Sachen Klimaschutz. Wir sind das einzige Kommune, die in Vollzeit einen Klimamanager hat. Mein Kollege Sebastian Ross hat zumindest derzeit in den Rathäusern des Kreises Düren keine Kollegen. Wir haben den „Arbeitskreis Klimaschutz“ wiederbelebt… Aber es sollen andere beurteilen was mir nicht gelungen ist oder was mir falsch gelungen ist, oder was ich falsch gemacht habe.

Mir welchen fünf Dingen hätten Sie nie gerechnet? 

Ob ich auf fünf Dinge komme – das weiß ich jetzt nicht. Ich habe mich wirklich sehr gut auf dieses Amt vorbereitet. Seit 2014 habe ich fast jede Rats- und Ausschusssitzung besucht. Von daher war ich nicht ganz unvorbereitet auf die Frage „Was kommt hier auf mich zu?“. Aber, womit ich bestimmt nicht gerechnet hätte: Auch, wenn man mal verschiedener Meinung ist, mit welchem Respekt die Leute einem begegnen. Ich war ,der Axel‘, der hier kandidiert hat und möglicherweise ,der Axel‘, der keine Chance hat und jetzt bin ich seit viereinhalb Jahren der Bürgermeister – und dieses Amt wird sehr ernst genommen. Auch verbunden mit meiner Person. Und wenn ich jetzt durch die Stadt laufe und auch über Dörfer werde ich sehr oft direkt angesprochen. Ohne das Menschen Schwellenangst haben. Das finde ich gut. Denn das Wort Bürgermeister besteht aus Bürger und aus Meister und das wichtigere Wort ist Bürger und nicht Meister.

Fünf Gründe, um das Amt nochmal fünf Jahre auszuüben?

Da gibt es natürlich viele Gründe. Zuerst mal ist das natürlich eine absolute Erfüllung für mich. Das ist wirklich meine Profession. Ich fühle mich unglaublich wohl in diesem Beruf. Wir sind am Anfang eines Weges, haben noch viel vor uns. Wenn wir mit dem „Brainergy Park“ schon unheimlich weit sind, will man natürlich auch irgendwann sehen, dass das, was man auf den Weg gebracht hat, auch funktioniert. Im Klartext: Dass Firmen sich demnächst hier ansiedeln und die Bautätigkeit Fahrt aufnimmt.

Wir wollen hier unbedingt wachsen. Die Wachstumsoffensive des Kreises Düren wird seitens der Stadt Jülich sehr unterstützt. Das ist mir auch sehr wichtig. Da halte ich es mit Jens Bröker, der einmal gesagt hat: „Eine Stadt die nicht wachsen will, wird schrumpfen.“ Das ist auch genau meine Meinung. Im Bereich des Klimaschutz müssen wir weiter denken, im Bereich der Mobilität müssen wir neu denken. Hier geht es auch um die Anbindung der Dörfer. Hier muss in einem Atemzug selbstverständlich auch das Dorfentwicklungskonzept genannt werden. Und nicht zu vergessen das Integrierte Handlungskonzept mit der kompletten Innenstadtsanierung … Auch mit diesen Fragen, die die Bürgerinnen und Bürger mittlerweile kennen: Wie kann man den Fluss zum Beispiel näher an die Stadt heranholen? Wie kann man Räume in der Stadt attraktiver gestalten? Wie können wir den Einzelhandel stützen? Das sind Themen, die wir noch vor uns haben und die auch sehr viel Spaß machen. Bürgermeister ist schon ein toller Job und die Themen gehen auch nicht aus.


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