Mit dem Herzog auf Beutezug in „Duria County“

Am Anfang war der Herzog. Namentlich Wilhelm V., Herrscher über Jülich-Kleve-Berg, der Identifikations- und Motivationsfigur für zwei Medienmacher in Jülich wurde. Schließlich steht der Adelige für Wohlstand, Kunstsinnigkeit und Bildung, der Moderne zugewandt, mit dem Mut zur Erneuerung. Im dritten Jahr gibt es die Herzog-Media, die den „Herzog“ zu einem vielseitigen Magazin entwickelt hat, in dem inzwischen dem „Herzog“ auch im wahrsten Sinne Beine gemacht worden ist und der jetzt richtig ans Laufen kommt. „Duria County Rush“ ist das neueste Kind aus der Ideenschmiede.

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Duria County ist das erste Jump-& Run-Spiel für eine Region bundesweit“, erklärt mit einigem stolz Hacky Hackhausen für die umsetzende Medienagentur „La Mechky Plus“, der in Personalunion Mitgesellschafter der Herzog Media GbR ist. Der Kreis Düren feierte damit in diesen Tagen Premiere. Eingeladen hatte hierzu Landrat Wolfgang Spelthahn seine Partner des Kreises Düren. Über sechs Level springt und rennt „der Herzog“ ,oder andere Charaktere aus der Region, durch die 15 Kommunen der des Kreises, vorbei an Indemann und Braunkohlebagger, Mühle und Solarturm, Hexenturm und Papiermuseum.

„Der Herzog“ ist sportlich, trägt typische 16.-Jahrhundert-Hipster-Mode inklusive barettähnliche Kopfbedeckung aber mit einer stark viktorianisch anmutenden Halskrause – das ist „der Herzog“, wie er Sophie Dohmen aus dem Zeichenstift entsprungen ist. Die Figur wurde zuerst Held eines Pixie-Buches und wuchs zum inzwischen monatlichen Comicstrips, der als Mundartlexikon nutzbar ist und ist jetzt eben eine der Spielfiguren in der Welt der „Duria County“, zu dem Sophie Dohmen auch einen Teil des Storyboards entwickelt hat. Die Designstudentin gehört zum Herzog-Team wie auch der studierte Spieleentwickler Tom Besselmann, die mehrfach ausgezeichneten studierten Kommunikationsdesigner Hacky Hackhausen und Daniel Grasmeier, Redakteurin und Texterin Dorothée Schenk und der Programmierer Roberto Schmitz. Alle Akteure verstehen den „Herzog“ als dynamisches Projekt, das zu immer neuen „Spielarten“ inspiriert – und vor allem ist der „Herzog“ eins: verbindend.

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Landrat Wolfgang Spelthahn hatte sich im Januar sofort von „Duria County“ begeistern lassen.
„Der Kreis Düren wird in dem Spiel hervorragend wiedergegeben“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn heute im Kreishaus. Das neue Imagespiel des Kreises Düren sollte eigentlich auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin gezeigt werden. Die ITB wurde aber bekanntlich wegen des Coronavirus abgesagt, so dass Landrat Spelthahn die Neuheit kurzerhand in der Kreisverwaltung präsentierte – wie auch die anderen Kreis Dürener Themen der ITB, zum Beispiel die Etablierung von Heimbach als Kulturhauptstadt der Eifel, neue, klimaneutrale Bus- und Bahnverbindungen und die geplante Sanierung der Altstadt von Nideggen.

Die Potentiale liegen auf der Hand: Altbekanntes wird neu entdeckt, ein Wir-Gefühl kann wachsen und kommunale Grenzen fallen. Neben dem stark identitätsstiftenden Faktor lernen die Spieler so allerlei über die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte ihrer Region, schließlich werden die Abenteuer immer wieder erlebt und die Wiederholung verfestigt das Erlernte. Ein weiterer Vorteil: „Duria County“ ist international, weil es ohne Sprachbarrieren auskommt. Schließlich ist die Region immer ein Garant für eine „bunte Gesellschaft“ gewesen – von der einstigen bergbautreibenden Landschaft, die vielen Gastarbeiterfamilien neue Heimat wurde, bis zur heutigen Wissensregion, in der viele Wissenschaftler der unterschiedlichsten Nationen arbeiten und leben. Was nach innen wirkt, kann auch nach außen wirken. Ein Grund mehr, das Spiel erstmals auf der bundesweit größten Tourismusbörse zu präsentieren: Das Spiel steigert das Image des Kreises Düren und macht die Region im besten Fall weltweit erlebbar und Reisende neugierig.

Landrat Wolfgang Spelthahn (v.r.) stellte mit Hacky Hackhausen, Tom Besselmann und Roberto Schmitz von der Agentur LaMechky+ das Spiel „Duria County Rush“ vor. Foto: Kreis Düren

Im Sommer soll Duria County Spielreife erlangt haben. Dann werden die Spieler von 6 bis 66+ virtuell als „Herzog“, „Eifel-Ranger“ oder „Forscherin“ aufbrechen, um möglichst viele Münzen, Wissenspunkte und Zuckerrüben in Bestzeit zu sammeln ohne den letzten Lebenspunkt zu verlieren. Und am Anfang werden sie die Worte hören: „Irgendwo im Kreis Düren – die alten Römer sind zurück – in ganz Duria graben sich die Untoten aus dem Boden, auf der Suche nach Geld und Macht fallen sie in Düren-City ein Nun haben die Römer die Kreiskasse ausgeraubt und sind mit all dem Geld auf der Flucht …“ Ganz klar, was dann die Aufgabe ist: Die Kreiskasse muss zurückgeholt werden. Je schneller man das schafft, desto besser. Als Lohn gibt es wertvolle Sparkassen-Münzen. Um zum Beispiel Kontrahenten in Schach zu halten, bietet sich ein für Mensch und Tier nicht gefährlicher Wurf mit der Zuckerrübe an. Zwischendurch tauchen bekannte Attraktionen aus dem Kreis Düren auf.

Das neue Spiel, das für deutsche Kreise bisher einzigartig ist, ist im Zusammenhang mit der Wachstumsinitiative des Kreises Düren zu sehen. Danach sollen bis 2025 rund 10 Prozent mehr Einwohner im Kreisgebiet leben. Mit einem Imagespiel könne man die Menschen heute gut erreichen, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn. Andere Marketinginstrumente wie Filme oder Magazine seien zwar auch sehr wichtig, bisweilen aber flüchtiger als ein Spiel, das immer wieder gespielt werden kann. „Man lernt durch Wiederholungen“, sagte Kommunikationsdesigner Hacky Hackhausen, der mit einem Team seiner Jülicher Agentur La Mechky das Spiel entwickelt hat. Der Lerneffekt sei hoch, der Servicegedanke ebenso. Wenn im Spiel eine Haltestelle der Rurtalbahn zu sehen ist, kann man diesen regionalen Punkt zum Beispiel mit dem Fahrplan verknüpfen. So kann auch auf große Veranstaltungen hingewiesen werden oder auf andere attraktive Freizeit-Angebote des Kreises Düren.

„Das Spiel wird es kostenlos als App geben und auch jede Erweiterung wird für die Nutzer kostenfrei bleiben. Es gibt definitiv keine finanziellen Fallen“, betont Landrat Wolfgang Spelthahn. Finanziert wird „Duria County Rush“ über Unternehmen und Sponsorengelder.
Attraktiv ist das neue Spiel für Menschen, die den Kreis entdecken und kennenlernen möchten, auswärtige Gäste also, „die wir gerne auch dauerhaft für uns gewinnen wollen“, wie Landrat Wolfgang Spelthahn unterstrich. Interessant ist das Spiel aber auch für Einheimische, die ihre Heimat ganz neu entdecken können und dabei sicher auch noch das eine oder andere lernen.

 

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