Auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht wurden Jens Modrzynski und Oliver Jonas von ihrer Klassenlehrerin Anna Cohnen. Wahrscheinlich kein Zufall, denn die beiden Schüler des Gymnasiums Haus Overbach haben bereits einen Filmwettbewerb gewonnen. Damals war die Schule selbst Thema. Auch die Location, die Mäander, schlug die Lehrerin vor.
„Wir haben überlegt, wie wir das [Thema des Films] den Leuten am besten erklären können“, schilderte Oliver zu der Planung vor dem Dreh. Seit seinem elften Lebensjahr fotografiert er. Besonders im Urlaub. Über Filmwettbewerbe fand er dann den Weg zum Bewegtbild.
Das Duo entschloss, den Film in drei Teile zu gliedern. Dazu Oliver: „Wir haben zuerst die Mäander von oben gezeigt, damit man versteht, was Mäander sind. Dann die Funktionsweise und dann den Lebensraum. Die Tiere haben sich daran angepasst.“ Reichen Aufnahmen nicht mehr aus, werden Animationen eingeblendet, die beim Erklären helfen sollen.
So soll der Film vor allen eines tun: Wissen über Mäander vermitteln. Aber „Lebensraum Rur Mäander“ von Oliver und Jens kann mehr.
Geprägt ist der ganze Film vor allem durch Drohnenaufnahmen, die besonders die verborgene Schönheit der Mäander – in diesem Fall zahlreiche Flussbiegungen der Rur – aus der Vogelperspektive zum Vorschein bringen. Aufnahmen, die Lust auf einen Spaziergang machen. Das ist das Spezialgebiet von Jens. Durch seinen Vater hat er Spaß daran gefunden, dass kleine Flugobjekt über die Lande fliegen zu lassen. „Bei den Filmen ging es um einen Fluss und den kann man besser von oben filmen als vom Boden aus“, sagte dieser pragmatisch. Vor den Wettbewerben habe er die Drohne eher aus Spaß nur geflogen. Seit einigen Jahren mache er das. „Wir haben geschaut, dass das Wetter gut war, dann sind wir gestartet. Wir haben den Flusslauf gefilmt, brauchten aber auch Detailaufnahmen zum Erklären.“
Die Lichtverhältnisse der Aufnahmen könnten nicht besser sein. Bei einer Aufnahme fliegt ein Reiher unter der Drohne hinweg. Ein paar Sekunden später gleiten Wildgansküken über das Wasser. Das ist kein Zufall, sondern viel Arbeit. Und viel Zeit, die die Väter, ebenfalls vom Filmen begeistert und immer mit dabei, mit ihren Söhnen verbracht haben. Zeitweise konnten beide Familien den Text auswendig, den Oliver zu dem Video einsprach.
Vier Minuten und neunundfünfzig Sekunden Film. Das sind vier Monate Drehzeit. 30 Mal fuhren Väter und Söhne zum Drehort. 90% des Materials – für die Filmemacher nicht genug. Dann nochmal hin. „Man wollte einfach immer die schöneren Aufnahmen haben“, sagte Oliver und weiter: „Wir hatten häufig sehr schlechtes Wetter und mussten wieder nach Hause fahren, weil das nicht gut zum Filmen war. Wir wollten spätnachmittags filmen. Oft waren es einfach zu viele Wolken.“
Dann benennt der 14-jährige seinen Grund zum Filmen: „Man hat am Ende ein Erfolgserlebnis und man freut sich darauf, etwas Gutes zu präsentieren.“ Dann Jens: „Sehe ich eigentlich genauso.“ Es hat es sich wohl gelohnt.
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