„Die Mitarbeiter stehen rund um die Uhr an der Fritteuse oder an der Verkaufstheke – bekommen dafür aber meist nur den Mindestlohn von 9,35 Euro die Stunde“, kritisiert Diana Hafke, Geschäftsführerin von der NGG Aachen. Deshalb verlangt die Gewerkschaft „armutsfeste Löhne“ von mindestens 12 Euro pro Stunde. „Es ist höchste Zeit, vom Mindestlohn-Image wegzukommen.“ Für ihre Arbeit haben die Menschen eine faire Bezahlung verdient, so Hafke.
Ohne einen Zweitjob oder staatlicher Unterstützung kämen viele Beschäftigte kaum über die Runden, weil milliardenschwere Konzerne wie McDonald’s wenig zahlen. „Heute müssen die Steuerzahler die Löhne und später die Renten aufstocken, damit das Geld zum Leben reicht – hiermit muss jetzt Schluss sein.“
Allerdings hätten die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung bislang vehement blockiert, was die Beschäftigten wütend stimme. Die NGG ruft deshalb in ausgewählten Orten zu Protestaktionen und Warnstreiks auf. Laut Diana Hafke könnte es auch im Kreis Düren noch vor der nächsten Tarifverhandlung, der insgesamt dritten, die am 13. und 14. Februar in Stuttgart fortgesetzt wird, zu Protesten kommen.
Nach Einschätzungen der NGG führt die schlechte Bezahlung zu einem verschärften Personalmangel – die Branche sei unattraktiv. „Sowohl ausgebildete Fachkräfte als auch Quereinsteiger überlegen sich dreimal, ob sie den stressigen Job im Schnellrestaurant zum Billig-Tarif machen.“, so Hafke. Das hätte zur Folge, dass viele Menschen lieber in andere Branchen wechseln. Um das zu vermeiden und zusätzlich Schulabgänger für eine Ausbildung zu gewinnen, seien höhere Köhne ein entscheidender Beitrag.