Vor über 15 Jahren reiste der Städtemaler Marc Remus von Köln nach Aachen. Auf dem Weg machte er einen ungeplanten Abstecher nach Jülich. Aus diesem Umweg entwickelte sich etwas, was der Künstler, wie er selbst sagt, nie erwartet hätte. Eine Gemäldeserie von Jülicher Stadtansichten entstand, die bis heute vielen Jülichern noch bekannt ist.
Die geringe Anzahl der historischen Gebäude und die Tatsache, dass viele „Muttkrate“ ihre Stadt nicht als besonders attraktiv wahrnehmen, reizten den Künstler. Er wollte die Schönheiten Jülichs in seinen Gemälden darstellen und dies gelang ihm mit Bravour. Schnell wurde die Galerie an der Zitadelle auf ihn aufmerksam und begann, seine Arbeiten zu vertreiben. Bald waren die realistisch anmutenden Gemälde aus Tee, Kaffee, Aquarell und Acryl in ganz Jülich bekannt und seine limitierten Kunstdruckauflagen verbreiteten sich schnell. Dann wurde es in der Renaissancestadt etwas stiller um den Künstler. Marc Remus reiste durch die Welt und malte über 100 Städte von Tokio bis San Francisco. Als er vor zehn Jahren an Krebs erkrankte, änderte er seine Stilrichtung. Es entstanden Neo-Pop-Art-Gemälde, die besonders in Mexiko sehr beliebt wurden.
2016 führte es den Künstler aus der Ferne wieder zurück nach Jülich. „Ich habe Jülich in mein Herz geschlossen“, sagt der Künstler. „Irgendwie zieht es mich immer wieder in die Stadt zurück“. Und so entstand eine neue Gemäldeserie von Jülich, die erstmals in der Galerie an der Zitadelle in einer Einzelausstellung zu sehen sein wird.
Neben vielen Ansichten der Stadt, die der Maler in seiner altbewährten Malweise mit Tee und Kaffee erschaffen hat, stellt Remus erstmals auch Jülicher Motive in seinem neueren Neo-Pop-Art-Stil vor. Diese fröhlichen, farbenprächtigen Gemälde zeigen Gebäude der Stadt auf eine ganz andere Art. So balanciert die Zitadelle auf der Spitze des Hexenturms, das Jülicher Rathaus ist an einem Seil aufgehängt und die Figuren des Muttkrat-Brunnen findet man verteilt auf den Dächern der Wahrzeichen. Viele der Gebäude stehen auf Stelzen und formen ein Gebilde wie ein Kartenhaus, das beim Entfernen eines Teils zusammenbrechen könnte.
Die Besucher werden auch Kölner Stadtansichten entdecken, die sich mit drei Gemälden einer neuen, abstrahierten Serie namens „Fossilien“ zu einer einmaligen Ausstellung zusammenfügen. Die Vernissage in Anwesenheit des Künstlers ist am Samstag, 25. November, um 18 Uhr. Die Ausstellung ist bis zum 30.12.2017 in der Galerie an der Zitadelle in der Düsseldorfer Straße 12, zu sehen. Die Gemälde werden auch 2018 weiterhin in der Galerie auf Lager sein, so dass Interessenten sie auch dann noch sehen können.
SA 25|11 – 30|12
Galerie an der Zitadelle Jülich | Vernissage 18:00 Uhr