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Die Einzige ihrer Art

Sie ist die einzige ihrer Art im Kreis Düren: Marion Schunck-Zenker. Sie ist Bürgermeisterin in einer Runde von 15 männlichen Kollegen.

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Bürgermeisterin von Linnich: Marion Schunck-Zenker. Foto: Dorothée Schenk
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Seit fünf Jahren führt die 47-Jährige die Geschicke der Stadt Linnich. Eine Herzensangelegenheit: In dieser Stadt ist Marion Schunck-Zenker im Krankenhaus geboren, hier hat sie geheiratet, hier zieht sie die beiden Kinder groß. Der Notar habe bei der Unterschrift unter dem Kaufvertrag für ihr Haus gesagt: „Typisch: In einer Kleinstadt geboren und stirbt auch da.“ Gegenfrage: „Was ist schlimm daran?“ Keineswegs begrenzt ist die Sicht der studierten Finanzwirtin. Ihre beruflichen Meriten haben sie und ihre Mann am Rhein erworben. Nach der Ausbildung beim Finanzamt Jülich zur Diplom-Finanzwirtin und dem Studium in Nordkirchen, kam sie über Neuss zur Oberfinanzdirektion nach Düsseldorf und letztlich zur Konzern- und Betriebsprüfung nach Aachen mit der Sonderzuständigkeit „öffentliche Einrichtungen, Städte, Kommunen“. Das nennt man bestens vorbereitet für das Amt einer Bürgermeisterin.

Mit 79,1 Prozent der Stimmen war Marion Schunck-Zenker ins Amt gewählt worden: Ein unglaubliches Ergebnis, das ihr vor allem aber auch Verpflichtung ist. Viele Baustellen hat sie zu bewältigen – und im Falle der Rurstraße im Wortsinn, die zu einer örtlichen Belastungsprobe geworden ist. Das fordert, sieben Tage in der Woche. Und es hat auch Einfluss auf das Familienleben, in dem die 47-Jährige ihren (Rück-)Halt und Rückzugsort findet. Schwierig wird es aber, wenn die Kinder der Bürgermeisterin im Schulbus mit dem politischen Handeln der Mutter konfrontiert werden: „Da ist eine Grenze erreicht, die man nicht mehr gutheißen kann, eine Dimension, die zumindest ich im Vorfeld nicht abgeschätzt habe.“

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Dafür vieles andere: Als Fraktionsvize ihrer Partei SPD hat sie erst von der „Pike“ auf die Gremienarbeit und Stadtrat lernen wollen, ehe sich Marion Schunck-Zenker zur Kandidatur entschieden hat. „Das ist etwas Frauenspezifisches: Ich wollte meine Entscheidung fundiert treffen.“ Bereut hat sie die Entscheidung nicht, im Gegenteil. In diesem Jahr steht die Kandidatur zur Wiederwahl an. Bescheiden sagt sie, ob sie aufgestellt werde, liege natürlich nicht in ihrer Hand.

Dass sie weitermachen möchte, ist entschiedene Sache. Das schönste im Amt ist – und da lächelt Marion Schunck-Zenker leise bis in die braunen Augen – „das man am Ende des Tages sieht, dass man was bewegen kann“, und „ein kleines bisschen dazu beitragen kann, dass die Menschen sich in ihrer Heimat wohler fühlen.“ Die Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen sind ihr eine Bereicherung und „manchmal hat es ein bisschen was mit ,der Sendung mit der Maus‘ zu tun, weil man in Bereiche kommt, die man so gar nicht kennt und vieles neues sieht.“ Langeweile kommt keine auf. „Ich finde das schön, eine Herausforderung zu haben, flexibel zu bleiben und immer zu sehen, was sich ergibt.“


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