Eher bescheiden nahm sich Pate Wolfgang Hommel aus, und meinte, dass dem Lazarus als Paten wohl eher einen Feuerwehrmann oder ein Rettungsschwimmer zu wünschen sei, vielleicht auch einen Klimaschützer, damit es immer genügend Heidekraut geben möge, dass den Mann ja ausmacht, oder geistlichen Beistand für die Fürbitten, die man so brauche. Da er das alles nicht bieten kann, versprach der „jruße Fründ un Schreiberling vom Blot der Feschers, denne – die de Ziedung der Stadt herus braate“ seinem Patenkind lebenslang „nicht als Buchmacher, sondern Büchermacher“ sein Andenken hochzuhalten, und darüber zu berichten und so sein Andenken hochzuhalten – „wenn es einer übersetzt, auch in chinesisch“.
Durch die Bücher, so Präsident David Ningelgen, trüge der Pate weit über die Stadtgrenzen und in die Welt hinaus das in Jülich gelebte Brauchtum und erklärte quasi, warum Wolfgang Hommel die Patenschaft angetragen worden war. So ganz ohne Augenzwinkern ging es aber nicht, denn der Pate selbst hatte sich noch ehe die Historische Gesellschaft es tun konnte, seine Amtsübernahme öffentlich gemacht und so bezeichnete der Präsident denn auch in der Beschreibung jenen Wolfgang als eine „,Muttkrat‘, sich selles proklamierende… Mann“ Das tat selbstverständlich der guten Feierlaune keinen Abbruch.
Im Zuge der Taufe, die, wie es sich gehört, ordentlich begossen wurde, feierte das Jülicher Kinderdreigestirn seine wunderbare Premiere (nach der Proklamation, versteht sich!): Textsicher und mit majestätischen Selbstbewusstsein präsentierten sich Robert I. mit seiner Maxima I., der Bäuerin Eva Maria und Page Monique, die Süße und rockten – wie es seit Jahren jetzt schon fast Tradition ist – die Bühne. Diesmal gab es eine jugendfreie Cover-Version von „Poppe, Kaate, Danze“ mit Show-Einlage, die reichlich mit Applaus belohnt wurde.
Was fürs Auge boten darüber hinaus die Stadtgarde Jülich, die „ihrem“ Dreigestirn ein tänzerisches Ständchen
darbot. Auch die Strohmänner aus Selgersdorf waren zur Taufparty bei den Namensvettern aufgelaufen, und brachten zu diesem Anlass ihre Lieblichkeit Andrea I. und ihren Bauern mit. Die Tanzbeine schwangen die Garden und die „HCC – Hot Chili Chicken“ und präsentierten ihre neuesten Schritte.
Für gute Stimmung sorgten Eva East als singender Clown, die alte und neue Gassenhauer zum Besten gab, sowie die Formation De 5Fleje, die nicht nur närrisches mitbrachten, sondern die Gäste auch auf die „Country Road“ mitnahmen.
Schenkelklopfer und „Ohs“ verursachte Oli, der Köbes, der zum „Warm-up“ mit den Gästen erst einmal Werbung der Vorzeit durchdeklinierte und für schiere Begeisterung mit den „Verhörern“ sorgte.
Fotos von Dorothée & Arne Schenk