Diese Frage stellten sich alle Teilnehmer zu Beginn des Kurses, der diesmal in der Caritas-Tagespflege St. Nikolaus in Düren stattfand. 36 Abende zu drei Stunden verbrachte man dort mit der Qualifizierung. Auch Absolventin Birgit Thomas trug sich lange mit dem Gedanken an ein solches Ehrenamt: „Ein Schlüsselerlebnis aber war dann der Tod meines Schwagers im Jahr 2012. Ich durfte ihn in seinen letzten Stunden begleiten. Der Tod war für mich nicht abschreckend, war er doch für meinen Schwager eine Erlösung. Es war ein sehr ergreifender Moment.“
Durch den Gedanken, dass es Menschen gibt die sterbend und allein sind, oder Angehörige, die in so einer Situation keinen Beistand in der Familie haben, wurde sie motiviert sich nach einem Engagement umzuschauen und traf sich schließlich mit den Caritas-Hospizdienstkoordinatorinnen zu einem unverbindlichen Vorgespräch.
Der erste Schritt in die Hospizarbeit war getan als sich Birgit Thomas dann zum Kurs bei der Caritas ab November 2018 anmeldete. Ihre Unsicherheit, auf dem richtigen Weg zu sein, verflog bald: „Mein Befähigungskurs begann voriges Jahr im November 2018 und die Hemmungen, sich in einer Gruppe konkret mit Trauer und Tod auseinander zu setzen, verschwanden sehr schnell. Ich war überrascht vom gegenseitigen Verständnis und dem Vertrauen, dass zwischen zehn Menschen entstand, die sich doch nicht kannten“.
So beschreibt sie ihre Zeit während des Kursjahres: „Die einzelnen Treffen, jeden Montag für drei Stunden und das für ein ganzes Jahr, mit theoretischen Kenntnissen und praktischen Beispielen, waren sehr ansprechend gestaltet. Man erfuhr unter anderem wie unterschiedlich sich jeder mit dem Tod auseinandersetzt und wie man besser auf seine Mitmenschen eingehen kann. Wir wurden durch unsere kompetenten Kursleiterinnen ausreichend auf den Moment vorbereitet, wo wir unsere Erfahrungen und Kenntnisse dann anwenden konnten. Ich durfte einige Menschen in Pflegeheimen kennenlernen und begleiten und war überrascht, wie viel Freude und Dankbarkeit mir für meine Aufmerksamkeit entgegengebracht wurde. Viele konnten ihre Dankbarkeit nicht in Worte fassen, da sie dem Tod näher waren als dem Leben. Aber man merkte ihnen an, dass es ihnen guttat, wenn einer neben ihnen saß und die Hand hielt.“
Thomas resümierte: „Das sind diese Momente, an denen ich weiß, dass ich die richtige Entscheidung, nämlich mein Ehrenamt im Ambulanten Hospizdienst auszuüben, getroffen habe. Denn man gibt nicht nur, sondern bekommt noch um einiges mehr zurück.“
Der nächste Hospizkurs für die Region Düren-Jülich startet nächstes Jahr am 09. November 2020 und endet am 25. Oktober 2021. Jeder Interessierte kann sich dazu schon jetzt bei den Koordinatorinnen unter der Telefonnummer 02421 / 48184 informieren. Sie erhalten dann eine Einladung zu einem unverbindlichen Einzelgespräch.