Ein „faires Kochen“ soll von der Mittagskantine über das Büfett beim Sektempfang bis hin zu den Sitzungsbrötchen gelten. Wo bereits jetzt tariftreue Firmen zum Zuge kommen, sollten die Verantwortlichen noch einmal prüfen, ob die vereinbarten Löhne und Arbeitsbedingungen auch eingehalten werden, sagt Diana Hafke von der NGG Aachen.
„Wer sich für eine bessere Qualität beim Schulessen stark macht, dem kann es nicht egal sein, wie es denen geht, die es Tag für Tag zubereiten“, so die Gewerkschafterin. Nach Einschätzung der NGG arbeitet ein Großteil der Beschäftigten bei den NRW-weit rund 5.100 Kantinen und Catering-Betrieben lediglich zum Mindestlohn von 9,19 Euro pro Stunde oder knapp darüber.
„Immer mehr Firmen drücken sich um die tarifliche Bezahlung im nordrhein- westfälischen Gastgewerbe. Die liegt für einen gelernten Koch bei 12,47 Euro in der Stunde“, so Hafke. Hinzu komme vielerorts das Arbeiten unter „enormem Zeitdruck“. Diese Bedingungen führten dazu, dass Caterer mittlerweile große Probleme hätten, überhaupt noch ausreichend Personal zu finden.
„Mit der Koppelung des Kantinenbetriebs an Tarifverträge hat die öffentliche Hand die Möglichkeit, für faire Spielregeln zu sorgen. Dumping-Löhne und ein solides Mittagessen passen nicht zusammen“, so Hafke weiter. Die NGG sieht neben den Kommunen auch die Landespolitik in der Pflicht. Die NRW-Landesregierung solle vorangehen und ihre eigenen Behörden und Einrichtungen von tariftreuen Caterern bekochen lassen, fordert die Gewerkschaft.