Recht spärlich zeigte sich das Publikum, als die Fete steigen sollte. Auch auf der Bühne regte sich wenig. Von technischen Problemen war die Rede. Na, das war ja ein guter Anfang. Welch ein Glück, dass dann doch alles viel besser kam. Denn kaum schleuderten die Baumhaus Boyz die ersten scharfen Akkorde in die KuBa-Kneipe, kamen die Fans doch hervor und bevölkerten immer mehr die Fläche vor der Bühne.
Wie gut, dass sie dem programmatischen Baumhaus-Song „Bleib daheim“ nicht Folge leisten mochten, sondern sich dem fröhlichen Treiben im KuBa hingaben. Belohnt wurden sie mit den schweißtreibenden Pogo-Rhythmen von den Gitarristen DD und Buzze, Bassist Pater B und Drummer Bessim, die direkt mit Knallern wie „Vom Glück in Anthrazit“ und „Parmesan ist nicht vegan“ loslegten. Zu „Abiturensöhne“ holten sie Rapper Philip auf die Bühne, um dem Hochgeschwindigkeitsjet noch mehr Schub zu verleihen.
„Holy Shit“ ihrer Fav-Group „Randy“ servierte eine All-Star-Formation aus ehemaligen D.Sailors-/Ascrum-/Wohlstandskinder- und Ebola-Mitgliedern. Insbesondere die Ersterwähnten galten seinerzeit als deutsche Ziehsöhne des ewigen schwedischen Geheimtipps. Wie viel Potential in deren Songs steckt, demonstrierte das Quintett „The Human Atom Bombs“ eindrucksvoll.
Einfach wunderbar und dabei besonders hervorstechend: der fünfstimmige Gesang. So legten die Gitarristen Ingmar und Volker mit Bassist Uli und Drummer Caddy ein breites stimmliches Fundament, auf dem sich Nur-Vokalist Silvio nur draufsetzen brauchte. Gleichzeitig machten sie die Lieder mit ihren eingängigen Melodien und dem unwiderstehlichen Punk-Rock-Drive durch und durch zu ihren eigenen.
Ihren bewährten Mix aus Coversongs und eigenen Liedern präsentierten derweil die großartigen Mokkafurchen. Dabei bedienten sie sich bei den Beatsteaks, der Terrorgruppe und Green Day genau wie bei Rihanna. Noch dazu holten sie bei dem Regionalen-Hit „Jülich Rur“ deren Frontmann Flücken auf das Podium. Insgesamt eine einzige Bier- & Kettenfett-Über-Party mit Dauer-Bühnen-Gebretter. Die Metts-Professoren haben halt reichlich Gespür für Schwoof-Lieder, und so pogten sich Rosetta und Graf Mokkus im Tausch an Bass und Gesang, Ingwurst und Darmian an den Gitarren, Dr. Kimme am Schlagwerk sowie Mokkamaskottchen Fiffi durch das Set und ab durch die Mitte nach der Devise: Alles im 3-Akkord-Griff, keine Punk-Panik, das Schlimmste ist, wenn das Bier alle ist…