Ganz schön auf Zack sein müssen die Teilnehmer an diesen freudebringenden Reigen, denn festgelegte Tanzfolgen gibt es beim Square Dance keine – dafür aber unterschiedliche „Level“: Mainstream und Plus waren angesagt. Und das im wahrsten Sinne, denn den Tänzern sagt der so genannte „Caller“ an, welche Schritte gefordert sind. In der Kategorie „Mainstream“ müssen die Tänzer etwa 70 Figuren auf Zuruf beherrschen, bei „Plus“ rund 110 Figuren. Da heißt es also wachsam sein, Ohren auf und die Füße gekonnt voreinander setzen. „Das heißt: nicht einstudieren, sondern reagieren. Das heißt, immer anders und nie langweilig“, sagt der Präsident der Lucky Dukes.
Zur besonderen Freude der Lucky Dukes kam Phillip Kamm als „Caller“ zum Jubiläumsfest nach Jülich. Der Ausrufer der Tänze ist keine beliebige Figur, er ist es, der die Abwechslung und Kreativität herausfordert. Es ist die besondere Art und Weise, die Tanzfiguren zu kombinieren, erklärt Klaus Göcking, die „Caller“ Kamm so besonders macht. „Es ist ähnlich wie beim Klavierspielen. Viele können Klavierspielen, nur wenige schaffen es zum Konzertpianisten. Philipp Kamm schafft es, Sport und Entertainment perfekt zu kombinieren.“
Ein „Square“ besteht immer aus acht Personen. Fest Gruppen gibt es keine, auch tritt man nicht zwingend als Paar auf. Jeder Solotänzer, jede Solotänzerin findet hier ein Gegenüber. Eine Tanz-Einheit dauert ungefähr 15 Minuten, danach wird die Gruppe gewechselt oder eine Pause eingelegt.
„Square Dance dient rein dem Vergnügen, es gibt keinerlei Wettbewerb“, sagt Präsident Göcking und wirbt: „Squaredance schult Reaktionsvermögen und Ausdauer es kann bis ins hohe Alter betrieben werden, unser ältestes Clubmitglied ist 84.“ Ein bisschen Übung muss natürlich trotzdem sein: Sqaredancer können nach Abschluss der Class, einer etwa neunmonatigen Lernphase weltweit tanzen.
Wegen dieses Kontinent-Verbindenden Vergnügens ist die „Tanzsprache“ auch englisch. Das Programm ist weltweit normiert und festgelegt. Die “Calls“ (Figuren) haben alle eigene Namen. „Man muß allerdings nicht Englisch sprechen um mit zu tanzen“, ermutigt Göcking Interessierte.
Ein Dank an HERZOG-Fotografen Dieter Benner.