Eine flexible Ergänzung werden Rufbusse und Sammeltaxen sein, die telefonisch bestellt werden können. Der Rufbus bleibt auf seiner Linie und hält nur an den Haltestellen, das Anrufsammeltaxi ist deutlich flexibler. Die Bezahlung richtet sich nach AVV-Tarifen. Rufbusse soll es zwischen Nörvenich-Zülpich, zwischen Merken-Inden/Altdorf-Lamersdorf-Lucherberg und Birkesdorf-Mariaweiler-Echtz-Arnoldsweiler geben. Anrufsammeltaxen werden in Jülich, Aldenhoven, Linnich und Titz eingesetzt.
Grundlage für die Angebote ist der neue Nahverkehrsplan, der am 1. Januar kommenden Jahres in Kraft tritt. Statt bisher knapp 7 Millionen Buskilometern im Jahr werden es in Zukunft mehr als 8,5 Millionen Kilometer sein. Dabei wird der Kreis Düren künftig auf umweltfreundlichere Technik setzen. Geplant ist die Anschaffung von Elektrobussen. Unter anderem ist vorgesehen, bis zu zehn Busse einzusetzen, die auf Basis von Wasserstoff betrieben werden.
Künftig eingesetzt werden zudem Schnellbusse, die nur bei Bedarf an den Haltestellen stoppen und damit auf kürzere Fahrtzeiten kommen. Der Schnellbus werde für Pendler zu einer echten Alternative, sagte Landrat Spelthahn. Bereits jetzt verbindet in der Zülpicher Börde ein Schnellbus die Linie Düren-Euskirchen mit Vettweiß. Von dort wird es eine Weiterfahrt nach Nörvenich und Buir geben. Eine andere Linie verbindet Merzenich mit Niederzier und dem Forschungszentrum Jülich. Aus dem Bereich Düren/Inden/Schophoven wird künftig ein Schnellbus Richtung Jülich eingesetzt. Von Linnich fährt ein Schnellbus zum Bahnhof Baal. „Wir werden alle Kommunen des Kreises an das Schnellbusnetz anbinden“, sagte der Mobilitätsbeauftragte des Kreises Düren, Bernd Böhnke.
Die DKB gehört über die Beteiligungsgesellschaft des Kreises zu 100 Prozent zum Kreis Düren. Zur R.A.T.H.-Gruppe gehört unter anderem die Rurtalbahn GmbH, an der der Kreis mit 25,1 Prozent beteiligt ist. Bisher hat die DKB zusammen mit der Busverkehr Rheinland (BVR) den ÖPNV im Kreis Düren betrieben.
Für das Personal ändert sich durch die neue Konstruktion nichts, betonte Landrat Wolfgang Spelthahn. Alle Mitarbeiter der DKB würden übernommen, zudem seien Neueinstellungen geplant. Der Vertrag mit dem neuen Betreiber läuft über zehn Jahre.
Nun sei es „endlich möglich, den Verkehr aus einer Hand anzubieten“, hieß es im Kreishaus. Die Fahrpläne für die Busse und der Rurtalbahn werden aufeinander abgestimmt, zudem können organisatorische Abläufe gestrafft und effizienter gestaltet werden.
Ein weiterer Bestandteil des neuen Nahverkehrsplans sind sogenannte Mobilitätsstationen, die der Kreis Düren schaffen wird. Dabei werden zum Beispiel an bestimmten Haltestellen Fahrradabstellanlagen eingerichtet oder zusätzlich Carsharing-Angebote offeriert. In einem ersten Schritt werden in etwa zeitgleich zur Einführung des neuen Nahverkehrsplans 56 Haltestellen zu größeren Mobilstationen oder kleineren Mobilpunkten ausgebaut, um die Nutzung von Fahrrad und Bus zu verknüpfen. Von diesen Angeboten profitieren alle 15 Kommunen des Kreises Düren.