Der AKI verabschiedete seine langjährige Sprecherin, Beate Wirth-Weigelt, ehemalige Schulrektorin der Schirmerschule, mit einer festlichen Veranstaltung und einer Ausstellungseröffnung „Bilder im Kopf“. Die Fotoausstellung wurde geschaffen von Menschen mit psychischer Erkrankung. In der Tagesstätte „Die Kette e.V. Düren“ lernten sie, mit der Fotokamera umzugehen und mit Hilfe dieses Mediums ihren Gedanken und Gefühlen in der Auseinandersetzung mit ihrer Erkrankung Ausdruck zu verleihen. Entstanden ist eine Ausstellung mit bewegenden Motiven. Sie ermöglichen dem Betrachter einen Zugang zu der Gedanken- und Gefühlswelt Betroffener. Zu sehen ist die Ausstellung Rathaus Foyer bis 3. Mai zu den Öffnungszeiten des Rathauses.
Dezernentin Doris Vogel dankte Beate Wirth-Weigelt für ihr nahezu 20 Jahre währendes großartiges Engagement als Sprecherin des AKI. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis setzte sie sich seit 2000 ein für die Belange der Menschen mit Behinderungen in unserer Stadt. „Der heutige Tag erfüllt uns mit Dankbarkeit aber auch mit Wehmut, liebe Beate“, sagte Vogel. „Du hast deinen Ruhestand wohl verdient, doch wir werden dich und deine Fachkompetenz und dein Engagement mit Herz, Hand und Verstand sehr vermissen.“ Dezernentin Vogel nannte einige der vielen Verbesserungen in der Stadt, die der AKI für die Menschen in Jülich während Wirth-Weigelts Amtszeit als Sprecherin erreichen konnte. Nachfolgerin Nina Czeczatka betonte, dass für Beate Wirth-Weigelt immer die Menschen und ihre Geschichten im Mittelpunkt standen. „Inklusion ist Vielfalt und bunt. Du, Beate, lässt alle Farben zu und durch deine Offenheit bist du besonders bunt“, sagte Czeczatka. So stimmte dann der AKI auch gemeinsam ein Lied an über die Vielfalt und das Verschiedensein, die das Leben bunt machen.
Dass Inklusion ein Menschenrecht ist, hob Rechtsassessor Rößler vom Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben aus Köln in seinem darauffolgenden Vortrag über die UN- Behindertenrechtskonvention hervor, die von der Bundesrepublik in 2009 unterzeichnet wurde und seitdem geltendes Recht in Deutschland ist. In ihr steht nicht die Definition von Behinderung im Vordergrund sondern das Ziel der vollständigen, wirksamen und gleichberechtigen Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft, in der sie leben. Und zwar ohne, dass eine individuelle Beeinträchtigung einen Unterschied machen darf. Die Konvention geht vom Modell einer inklusiven Gesellschaft aus, in der sich Menschen mit Behinderung nicht anpassen müssen sondern in der die Rahmenbedingungen so geschaffen werden, dass Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen partizipieren sowie Grundfreiheiten genießen können. Im Anschluss an den Vortrag betrachteten die Gäste gemeinsam die Fotoausstellung und ließen den Abend mit einem kleinen Empfang ausklingen.
Informationen zur Ausstellung im Amt für Familie, Generationen & Integration (Beatrix Lenzen), Telefon 02461 / 63-239 oder E-Mail: [email protected]