Nur knapp einem Betrug entkommen ist eine 82-jährige Frau aus Jülich. Ein Anruf ging im frühen Nachmittag ein, bei dem sie nur undeutliches Murmeln gehört, dann aber das Wort „Oma“
verstand. Sie nannte den Namen ihrer Enkelin und fragte, ob sie am Telefon sei. Diese Vorlage nahm die gewiefte Betrügerin am anderen Ende der Leitung gern an und gab sich von da an als Enkelin in schlimmen Geldnöten aus.
Sie brachte die Rentnerin dazu, zur Bank zu gehen. Dort sollte sie 10.000 Euro abheben und bloß nicht das Wort „Enkel“ benutzen. Trotz einer durchaus skeptischen Bankangestellten, hob die 82 Jahre alte Frau schließlich eine hohe Geldsumme ab. Danach telefonierte sie erneut mit ihrer vermeintlichen Enkelin, die angab, gleich vorbeikommen zu wollen. Als gegen 19:30 Uhr noch immer niemand kam, erzählte die Jülicherin ihrem Schwiegersohn von dem Telefonat. Dieser alarmierte sofort die Polizei und brachte seine Schwiegermutter zur Wache, wo sie Anzeige erstattete.
Nicht nur in Jülich, auch in Merzenich hatten Anrufer mit dem so genannten „Enkeltrick“ versucht, an Bargeld bei Senioren zu kommen. In allen Fällen war die Rufnummer unterdrückt. Nahbereichsfahndungen bei den Opfern der Betrugsmasche blieben erfolglos.
Die Polizei warnt noch einmal ausdrücklich davor, auf telefonisch vorgetragene Fragen nach Geld einzugehen. „Lassen Sie sichnicht auf Ratespiele wie „Weißt du wer hier ist?“ ein, geben Sie keine Auskünfte über Vermögensverhältnisse und beenden Sie derartige Telefonate. Ganz besonders wichtig: warnen Sie Ihre älteren Mitmenschen vor diesen Betrugsversuchen.“