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1918-1933: Ein Tanz zwischen zwei Vulkanen
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Die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich bietet eine vierteilige Seminarreihe mit dem Musikwissenschaftler / -journalisten Pedro Obiera zur Kultur und Gesellschaft zwischen 1918 und 1933 an.
Dass Deutschland innerhalb von gerade einmal 50 Jahren zwei Mal ideologischen Blendern gefolgt ist und Europa ins größte Unglück stürzte, gehört zu den dunkelsten Kapiteln unserer Geschichte. Und das geschah nicht in grauer Vorzeit, sondern im 20. Jahrhundert, dem Jahrhundert der Moderne, an dem die Erkenntnisse der Aufklärung offenbar wirkungslos abgeprallt sind. Eine Verschnaufpause von 15 Jahren blieb den Menschen, um sich von den wilhelminischen Kriegstreibern zu erholen, bevor Braunhemden die Welt in noch größeres Unglück stürzten. 15 Jahre, in denen sich die Künste relativ frei entfalten konnten und auf denkbar unterschiedliche Weise die zurückliegende Katastrophe des 1. Weltkriegs zu verarbeiten versuchten, bevor man sich den Herausforderungen des drohenden Nationalsozialismus stellen musste.
1918 reagierten die Menschen so unterschiedlich wie nach jeder von Menschen geschaffenen Katastrophe. Einige suchten nach Erklärungen für das Unvorstellbare, andere holten mit Feuereifer an künstlerischen Freiheiten nach, was ihnen Ideologen jahrelang verboten haben, andere stürzten sich in einen Rausch des Vergnügens, um das Geschehene zu verdrängen, andere machten es sich zur Aufgabe, vor ähnlichen Katastrophen zu warnen und viele hatten genug damit zu tun, ihre Trauer zu verkraften. Und oft vermischten sich Gefühle des Entsetzens und der Befreiung. All das bestimmte die Zeit der sogenannten „Goldenen 20er Jahre“, auch wenn deren Goldschimmer von wirtschaftlichen und politischen Spannungen schnell getrübt wurde. Fest steht, dass wir es mit einer der buntscheckigsten, widersprüchlichsten und kreativsten künstlerischen Phase des Kulturgeschichte zu tun haben.
In den vier Teilen des Seminars werden möglichst viele Aspekte berücksichtigt: von Alban Bergs Auseinandersetzung mit dem militärischen Wahnsinn in seinem „Wozzeck“ über die Bloßstellung hohler ideologischer Phrasen durch die Dadaisten über die Einflüsse des Jazz und den Aufbruch zu neuen musikalischen Stilen bis hin zur unterhaltenden und ablenkenden Glimmerwelt der Operetten-, Film-, Revue- und Tanzpaläste. Das alles wird ergänzt durch Hinweise auf die Literatur und die Bildende Kunst der Zeit, wie immer mit vielen Musik-, Film- und Bildbeispielen.
Die Seminarreihe findet an den Montagen 11. März, 18. März, 25. März und 1. April jeweils von 17.15 bis 18.45 Uhr im Vortragsraum neben der Christuskirche in der Evangelischen Kirchengemeinde zu Düren, Peter-Beier-Platz 4, in Düren statt. Die Gebühr pro Abend beträgt 5,00 Euro. Die Abende können als Reihe oder auch einzeln besucht werden. Um Anmeldung wird gebeten. Auskunft und Anmeldung, Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich, Tel. 02461 / 99660 oder [email protected].
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