Das NBG hat laut Standort-Auswahlgesetz das vorrangige Ziel, Vertrauen bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager zu schaffen und darf lediglich Empfehlungen an den Bundestag geben. Das heißt alle Vorschläge, Kritikpunkte und Voten des Begleitgremiums und der von ihm angehörten Experten und Anti-Atomkraft-Initiativen müssen vom zuständigen Bundesamt für kerntechnische Entsorgung (BfE), der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) und dem Bundestag nicht berücksichtigt werden, kritisiert das Aktionsbündnis „Stop Westcastor“.
Die Kugelbrennelemente in den 152 Castoren in Jülich seien nicht für eine Endlagerung geeignet, da der genaue Inhalt der einzelnen Castoren unbekannt ist und der Atommüll vor einer wie auch immer gearteten Endlagerung aufwändig konditioniert werden müsse. Das Aktionsbündnis kritisiert außerdem, dass von der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen mbH (JEN) die „risikoreiche und teure Verschiebungen“ der Castoren nach Ahaus beziehungsweise in die USA als Lösung gefördert würde, „ohne dass das Problem dadurch langfristig gelöst wird“.
Die Anti-Atomkraft-Initiativen wollen sich nicht auf das Tagungsergebnis verlassen und darum weiterhin öffentlichen Druck machen – das nächste Mal gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Umweltinstitut München und NABU NRW bei einer Demo in Ahaus am 9. März. Das Motto lautet: „Atommüll-Zwischenlager dürfen keine Endloslager werden“.