Der demografische Wandel sorgt bekanntlich dafür, dass der Anteil der Älteren und Hochbetagten an der Gesamtbevölkerung stetig wächst. In der Begegnungsstätte Nideggen wurde dieses Szenario plastisch dargestellt. Die Figürchen, das waren – zumindest gedanklich – die heute 1200 jugendlichen Nideggener in den einzelnen Ortsteilen; jede Farbe stand für eine andere Altersstufe. Dann startete die Zeitreise in Fünfjahresschritten. Dabei schrumpfte die Zahl der bunten Statthalter deutlich. „Das Planspiel hat den Teilnehmern plastisch vor Augen geführt, dass ein Weiter-so in fast allen Lebensbereichen auf Dauer nicht funktionieren wird. Das war hervorragend“, war Bürgermeister Marco Schmunkamp voll des Lobes für den Kunstgriff von Ingmar Neumann von der S&N Kommunalberatung und Staatssekretär a.D. Bernd Neuendorf, die den Abend moderierten.
Welche Folgen hat der Wandel für die Nideggener Gesellschaft, für das Vereinswesen und die Infrastruktur? „In Nideggen sollten wir …“ lautete denn auch der Anfang eines Satzes, den es in Arbeitsgruppen zu vervollständigen galt. Dabei wurden erste Ideen zu den Themen Digitalisierung, Öffentlicher Personennahverkehr, Tourismus und die Förderung von Begegnung und des Austauschs der Nideggener untereinander gesammelt. „Für mich ist klar, dass es in Nideggen nach mehreren vergeblichen Anläufen endlich einen Bürgerbus geben muss“, nahm Bürgermeister Schmunkamp als Arbeitsauftrag mit.
In einigen Wochen lädt der Kreis Düren, der als eine von neun Modellkommunen am bundesweiten Projekt „Demografiewerkstatt Kommunen“ (DWK) teilnimmt, die Nideggener zu einer zweiten Gesprächsrunde ein. Dann geht es darum, aus guten Ideen konkrete Projekte zu schmieden und nach Fördermöglichkeiten zu suchen.
„In Nideggen haben wir einen guten Anfang gemacht“, freut sich Carolin Möller, Sachbearbeiterin Demografie des Kreises Düren, über das positive Echo aus der Runde. Da sich viele weitere Kommunen aus dem Kreisgebiet um die Demografie-Simulation 2050 beworben hatten, werden die Spielfigürchen in diesem Jahr noch so manchen Auftritt an der Rur haben.
Das Projekt „Demografiewerkstatt Kommunen“ (DWK) wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Fernsehlotterie. Es wird unterstützt von den Kommunalen Spitzenverbänden. Weitere Projektpartner sind die Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. / Institut für Gerontologie an der TU Dortmund (wissenschaftliche Begleitung) und das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. (Geschäftsstelle DWK). www.demografiewerkstatt-kommunen.de