Der Kunstverein eröffnet in Kooperation mit dem Integrationsrat der Stadt Jülich am Freitag, dem 8. September um 19.30 Uhr die Ausstellung KUNST VERBINDET im Hexenturm.
Angeregt durch die Partnerinitiative des Landes NRW „Vielfalt verbindet. Interkulturelle Öffnung als Erfolgsfaktor“, der sich die Stadt Jülich im Oktober 2016 anschloss, haben der Kunstverein Jülich und der Integrationsrat der Stadt gemeinsam die Idee entwickelt, Künstlern mit Migrationserfahrung eine Plattform zu bieten. Ziel ist die Teilhabe dieses Potentials an der Gestaltung der Jülicher Kunstszene.
In den folgenden Monaten wurden durch eine Ausschreibung bildende Künstler angesprochen, die entweder in Kontakt mit den hier ansässigen Kulturvereinen sind, in Jülich wohnen oder hier arbeiten und selber Erfahrungen mit Zuwanderung machten. Im Fokus sollte der Wunsch stehen, gemeinsam unterschiedliche Aspekte des VERBINDENS in den Werken zu zeigen.
Sechs Künstlerinnen und Künstler wurden für die Ausstellung ausgewählt: Barbara Kobertz wurde in Polen geboren, sie lebt seit 2008 in Jülich. Die Architektin und Kunstdesignerin zeigt aus ihrem Repertoire architektonische Zeichnungen von Bauwerken ihrer Heimat und stellt diese einer Fotoserie gegenüber, die sie in Jülich machte. Sulaiman Kolos, 1973 in Syrien geboren, widmet sich in seinen Arbeiten dem Thema Kontakt. Dabei steht der menschliche Körper im Vordergrund und die Frage nach der eigenen Identität. Da es ihm selber bisher nicht gelungen ist, das Land zu verlassen, wird ihn sein Freund Alan Kardo, der die Bilder an sich nehmen konnte und in Jülich lebt, vertreten. Olga Peters, geboren 1989 in Kasachstan, verbrachte ihre Kindheit in Jülich. Sie arbeitet in Acryl auf Leinwand, zeigt Hände und Füße, durch die sich Bänder wickeln. In ihrer Gestik und Farbigkeit lässt die ausgebildete Mediendesignerin auf vielfältige Verbindungen schließen. Lan Shao, 1978 in Zhengzhou, VR China geboren, war zuletzt Kunstlehrerin am Jiangxi Institut für Mode-Technologie bevor sie 2009 nach Deutschland kam. Durch Kontakt zum chinesischen Kulturverein erfuhr sie von der Ausstellung in Jülich. Ihre bemalten Skulpturen thematisieren die Mutter-Kind Verbindung. Tatsuo Shoji, 1949 geboren, kommt aus Japan nach Jülich. Hier arbeitet er am Forschungszentrum. Als Künstler konnte er sich in seiner Heimat einen Namen machen. Mittels Keramikpulver und Farblasuren erreichen seine Bilder eine Oberfläche, die in die Tiefen des asiatischen Geistes führt. Myriam Woischnik de Buck wurde 1945 in Belgien geboren, sie lebt seit 1972 in Jülich und beschäftigt sich als Autodidaktin mit Fotografie. Ausgewählt wurden Fotos, die die Genüsse ihres Heimatlandes zeigen, Pralinen, Bier, Fritten, geräucherter Schinken. Blicke durch Schaufenster lassen die Sehnsucht nach den frühen Jahren erkennen.
Die musikalische Rahmung der Vernissage übernehmen der Hulusi-Chor mit traditionellen chinesischen Flöten und Herr Tahiri, der mit seiner Mandoline aufspielt. Für das leibliche Wohl sorgt Frau Souad Kerroumi.
Ausstellung | FR 08|09 – SO 01|10
Kunstverein in Kooperation mit dem Integrationsrat der Stadt Jülich | Hexenturm Jülich | SA + SO 11-17 Uhr