Ehe es zur Preisvergabe kam, betrachtete Wolfgang Hommel als Vereinsvorsitzender rückblickend das sich ändernde „Gesicht der Stadt Jülich“: Durch die rege Bautätigkeit in der Innenstadt werde das „Gesicht“ moderner, durch die Schließung der Stadthalle am Aschermittwoch 2019 und Überlegungen zu alternativen Veranstaltungsstätten sei außerdem eine Änderungen im Kulturleben zu erwarten. Natürlich konnte auch ein Blick auf den Strukturwandel nicht fehlen. Der hat im Einzelhandel bereits Einzug gehalten: Einerseits durch die Schließung mehrerer traditionsreicher Einzelhandelsgeschäfte – unter anderem auch der Buchhandlung Fischer – aber auch die parallele Eröffnung mehrerer gastronomischer Angebote.
Ermöglicht hat das am Markt das Geschwisterpaar Sigrid Geyer-Byrau und Guido Geyer, die mit dem ersten Stadtmarketing-Preis ausgezeichnet wurden. Als gelungen wertete die Jury die Sanierung des Hauses am nördlichen Marktplatz im Einklang mit dem Denkmalschutz. „Dank Ihrer Initiative ist es gelungen, dem Marktplatz im Herzen der Stadt ein Stück seiner Identität zurückzugeben und ihn – zu Teilen zumindest – wieder neu zu beleben.“, so Lautator Dr. Rüdiger Urban. Vorgeschlagen wurden die Preisträger durch die Mitglieder. Acht Vorschläge seien eingegangen, berichtete Wolfgang Hommel, die Jury habe gewählt und den Preis diesmal zweigeteilt vergeben. Die Jury besteht aus dem Bürgermeister, aus dem Kuratoriumsvorsitzenden Herrn Willner, aus dem Vorsitzenden des Vereins und den jeweiligen früheren Preisträgern, das sind in dem Fall das Ehepaar Loven, Cornel Cremer und Carlo Aretz.
Der zweite Preis wurde an das Team des Museums Zitadelle Jülich vergeben. Laudator war Carlo Aretz, Geschäftsführer des Technologiezentrums und Preisträger 2018:. „Museen und kulturelle Einrichtungen erfüllen in einer pluralistischen und weltoffenen Gesellschaft unverzichtbare Aufgaben: Sie sammeln und bewahren Kulturgüter, sie präsentieren Kunstwerke der Geschichte und sie lassen uns an den vielfältigen kulturellen Spuren der Menschheit dokumentierend und aufklärend teilhaben.“ Besonders sichtbar war dieses Wirken im vergangenen Jahr, als zum 25jährigen Bestehen des Museums ein umfangreicher Veranstaltungsreigen vielfältige Einblicke bot – und natürlich entsprechend Menpower und Teamgeist vonnöten waren.
Damit erfüllte sich die Forderung, die Landrat Wolfgang Spelthahn im Vorjahr ausgegeben hatte, und an die Bürgermeister Axel Fuchs als Hausherr noch einmal erinnerte: Er hatte in einer „Ruck-Rede“, wie Fuchs sie nannte, „uns ins Aufgabenheft geschrieben, wieder positiver mit den Potentialen der Stadt umzugehen.“ Das hätte man beherzigt. Die Stadt Jülich sei im Wandel – „und das bezieht sich auf Dinge, die man sieht und auch solche, die man nicht sieht“. Speziell der derzeitige Entwicklungsstand des Brainergy-Parks, dem selbst Peter Altmaier als Bundesminister für Wirtschaft und Energie schon öffentliches Lob zollte, zeige auf, dass es gute Veränderungen gibt.
Als Festredner entwickelte Prof. Dr. Wolfgang Marquardt als Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich Ideen, wie ein zukunftsgerichtetes Miteinander gelingen könnte. Dazu gehöre Infrakstruktur aber auch ein Transfer- und Konferenzzentrum am Standort Jülich.