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Beitrag zum fairen Handel

„Sei die Veränderung der Welt, die Du sehen willst." (Mahatma Gandhi) Von Marzena Vomberg

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Blick in den Jülicher Weltladen. Foto: Jakob Drogowski
Blick in den Jülicher Weltladen. Foto: Jakob Drogowski
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In Osteuropa und Südamerika quält der Hunger Straßenkinder. In Indien reicht der Lohn einer Landarbeiterin für eine Mahlzeit am Tag. In Indonesien und Südamerika geben die Bauer ihre Höfe auf, weil sie gegen die Übermacht der Großplantagen-Besitzer nicht mehr ankommen.

Die Umweltbelastungen, die zumeist in den industriellen Wohlstandsstaaten des Nordens entstehen, wirken sich katastrophal auf die Lebensbedingungen der Bevölkerung des Südens aus. Extreme Armut, Kinderarbeit, fehlende Bildung und letztendlich Migrationen sind die Folgen einer entzogenen Lebensbasis. 80 Prozent der gesamten globalen Lebensmittelproduktion werden von Kleinbauern erzeugt, jedoch hungern diese oft selbst. Die unterfinanzierten internationalen Hilfsorganisationen greifen erst in Krisensituationen ein. Für viele Menschen kommt die Rettung zu spät.

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Die vor fünfzig Jahren entstandene Idee des Fairen Handels bedeutet Hilfe zur Gründung und zum Erhalt einer würdigen Lebensexistenz für viele Kleinbauer und Handwerker weltweit. Der ursprüngliche Slogan: „Trade not Aid“ (Handel statt finanzielle Hilfe) drückt eine Strategie aus, in der „kein Fisch, sondern die Angel“ geboten wird. Die Bauern erhalten eine Möglichkeit, ihre Produkte gerecht zu vermarkten, sich fortzubilden und der Förderung einer nachhaltigen und biologischen Landwirtschaft nachzugehen. In kleinen Werkstätten, die von Familien oder Kleingruppen betrieben werden, entsteht Kunsthandwerk aus natürlichen oder recycelten Materialien. Ein Beitrag zur Abschaffung der Kinderarbeit, zum Abbau ungerechter Weltwirtschaftsstrukturen, zum Schutz der Naturressourcen und, das Wichtigste, zum Erhalt der Menschenwürde, wird geschaffen.

Welche Erzeugnisse entstehen, und welch konkrete Projekte unterstützt werden, können die Jülicher in den neuen Räumlichkeiten des Jülicher Weltladenvereins erfahren. Ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut, beherbergen diese ein breites Spektrum an exotischen und fair gehandelten Lebensmitteln in Bioqualität. Kaffee, Tee, Honig, Wein, Gewürze; dies alles klingt zwar heutzutage wenig exotisch, nicht jedoch, wenn es aus den hohen Anden, tropischen Wäldern und eisigen Gegenden des Himalaya stammt.

Die humanitäre Idee als Grundsatz der Vereinsentstehung steht im Vordergrund aller Bemühungen seiner Mitglieder. So entstand auch der Entschluss einer Sortimentserweiterung im Bereich des Handwerks. Ein kleines Natur- und Völkerkundemuseum ist entstanden, wo „Exponate“ aus Südamerika, Asien, dem Orient und aus Afrika den Besuchern zum Staunen und Anfassen dargeboten werden. Jedes einzelne erzählt eine spannende Geschichte über seine Herkunft, sein Entstehen und vor allem eine Geschichte des Menschen, der es erschaffen hat. Wer einem einzelnen Menschen hilft, verändert nicht die Welt, aber er verändert sich selbst. Das ist der Anfang.

Der Jülicher Weltladen e.V. lädt interessierte Freunde der Natur- und Völkerkunde zu einer Weltreise am Marktplatz 7 ein. Alle, deren Erhalt dieser Initiative in der Herzogstadt am Herzen liegt, sind zum Mitwirken als Vereinsmitglieder, Unterstützer, Ladenmitarbeiter oder einfach nur Gäste fair eingeladen.


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